Klinikbetten füllen sich wieder stärker mit Corona-Patienten

24. September 2020 ©
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Die erhöhten Corona-Infektionszahlen führen in Niedersachsen nun auch zu einem langsamen Wiederanstieg der Zahl von Erkrankten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Am Donnerstag lag die Patientenzahl erneut über 200, wie das Sozialministerium mitteilte.
Hannover (dpa/lni) - Die erhöhten Corona-Infektionszahlen führen in Niedersachsen nun auch zu einem langsamen Wiederanstieg der Zahl von Erkrankten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Am Donnerstag lag die Patientenzahl erneut über 200, wie das Sozialministerium mitteilte. «Wir gehen derzeit über dünnes Eis», sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bei einem Podiumsgespräch und appellierte an gesellschaftlichen Zusammenhalt und Verantwortung als wesentliche Erfolgsfaktoren zur Bewältigung der Krise. Unterdessen darf das Niedersachsen-Duell der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem VfL Osnabrück und Hannover 96 am Freitag vor Zuschauern stattfinden.
DIE CORONA-ZAHLEN: Während die Zahl der Neuinfektionen mit 161 am Donnerstag wieder etwas geringer war, als in den vergangenen Tagen, stieg die Zahl der Corona-Patienten in Kliniken auf 204. Am Dienstag hatte der Wert erstmals seit dem Wiederanstieg der Infektionen über 200 gelegen, am Donnerstag vor einer Woche waren es 162 Patienten und vor drei Wochen noch 127 Patienten. Zur Hochzeit der Pandemie hatte es etliche Hundert Corona-Patienten in niedersächsischen Kliniken gegeben, die Kapazitäten liegen aber weitaus höher.
HOTSPOT CLOPPENBURG: Im Landkreis Cloppenburg, wo die Fallzahlen den Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen seit dem vergangenen Freitag überschritten hatten, sank der Wert am Donnerstag wieder auf 49,8. Allerdings meldete der Kreis am Donnerstagnachmittag 22 neue Infektionen, auch in bisher kaum betroffenen Gemeinden. Die Zahl aktueller Corona-Fälle stieg damit auf 191, der bislang höchste Wert im Kreis seit Beginn der Epidemie. Der Landkreis beobachte diese Entwicklung mit Sorge, hieße es. Setze sich der Trend fort, werde die Verwaltung Maßnahmen ergreifen, die das ganze Kreisgebiet umfassen. Beschränkungen galten bisher nur in einigen Gemeinden.
APPELL DES MINISTERPRÄSIDENTEN: Wenn sich alle an die Auflagen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes hielten, «haben wir das ganz gut im Griff», sagte Weil. «Wenn wir allerdings nicht Verantwortung für andere übernehmen, sondern ausschließlich daran denken, wonach uns gerade ist, können wir große Risiken auslösen», bemerkte Weil mit Blick auf steigende Infektionszahlen.
FAST ALLE LEHRER VOR DER KLASSE: Derzeit arbeiten nur 2,7 Prozent aller Schulbeschäftigten des Landes zur Vermeidung eines erhöhten Infektionsrisikos im Homeoffice, wie das Kultusministerium mitteilte. «Allen Lehrkräften gilt mein Dank für ihr großes Engagement in dieser herausfordernden Zeit», sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). «Unsere Lehrerinnen und Lehrer wollen für die Kinder und Jugendlichen da sein und das gilt auch für viele Lehrkräfte, die zur Risikogruppe gehören.» Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnte an, dass das Ministerium sich zum Infektionsschutz um Klassenräume kümmern müsse, die nicht ausreichend gelüftet werden können.
WARNUNG VOR LOCKERUNGEN: Angesichts steigender Fallzahlen hat der Landkreistag vor weiteren Corona-Lockerungen gewarnt und verstärkte Vorbereitungen auf eine zweite Welle verlangt. Wegen steigender Infektionszahlen und der Entwicklung in Nachbarstaaten gebe es keinen Spielraum für die erwogenen weiteren Lockerungen, sagte Verbandschef Klaus Wiswe (CDU). Stattdessen müsse die Landesregierung die Vorbereitungen auf eine zweite Welle intensivieren. «Dringend muss das Land eine verbesserte Teststrategie vorschlagen und die Kosten der Testungen endlich komplett übernehmen.» Das Informationsmanagement zwischen Land und Gesundheitsämtern müsse drastisch verbessert werden.
BESSERE KONTAKTVERFOLGUNG: Die Landkreise werden gemeinsam mit den Hilfsorganisationen des Katastrophenschutzes vor Ort zusätzliche Mobile Kontaktnachverfolgungsteams in jedem Landkreis und der Region Hannover aufstellen. Diese Teams sind bei einer Zuspitzung der Corona-Lage vor Ort schnell verfügbar. Sie sollen bei Auftreten lokaler Hotspots auch überregional eingesetzt werden können. Damit solle bei Bedarf die Arbeit der Gesundheitsämter unterstützt werden, kündigte der Landkreistag an.
WIEDER AUF DIE TRIBÜNE: Für die Zweitliga-Partie Osnabrück gegen Hannover haben die Behörden grünes Licht für die Wiederzulassung von Zuschauern im Stadion gegeben. Demnach stehen am Freitag 20 Prozent der Stadionkapazität in Osnabrück zur Verfügung, das entspricht rund 3200 Sitzplätzen. Gäste-Fans sind nicht erlaubt.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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