Kommissionsbesetzung wird geklärt
23. September 2020
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Nach dem massenhaften Kindesmissbrauch von Lügde mit Fehlern auch im Jugendamt Hameln wird die personelle Besetzung einer Enquetekommission geklärt. Ziel sei, «schnell vom Reden zum Handeln» zu kommen, sagte die SPD-Abgeordnete Wiebke Osigus der Oldenburger «Nordwest-Zeitung» (Mittwoch).
Oldenburg (dpa/lni) - Nach dem massenhaften Kindesmissbrauch von Lügde mit Fehlern auch im Jugendamt Hameln wird die personelle Besetzung einer Enquetekommission geklärt. Ziel sei, «schnell vom Reden zum Handeln» zu kommen, sagte die SPD-Abgeordnete Wiebke Osigus der Oldenburger «Nordwest-Zeitung» (Mittwoch). «Der Fall Lügde muss letztlich Anlass sein, um Parallelen zu anderen Vorkommnissen zu ziehen und die Abläufe in den Jugendämtern zu hinterfragen», forderte sie. Das Bundeskriminalamt zähle mehr als 13 000 Fälle von Kindesmissbrauch, allerdings dürfte die Dunkelziffer deutlich höher liegen: «Das ist ein Zustand, den wir so nicht hinnehmen dürfen.»
Osigus sagte dem Blatt, sie gehe davon aus, dass Vertreter des Kinderschutzbundes, des Landespräventionsrates und beispielsweise Pro Familia oder andere Organisationen der Enquetekommission angehören werden. Der Antrag auf das Einrichten des Ausschusses wurde von SPD, CDU, Grünen und FDP in den Landtag eingebracht, inhaltlich aber auch von der AfD unterstützt. Von der Enquetekommission verspricht der Landtag sich auch Handlungsempfehlungen für mehr Kinderschutz.
Das Jugendamt in Hameln hatte einem der Haupttäter von Lügde trotz mehrerer Hinweise auf sexuell übergriffiges Verhalten die Pflegschaft für ein Mädchen übertragen. Eine Sonderermittlerin attestierte dem Amt schwere Fehler, aber kein strukturelles Versagen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH