Ermittlungen zu abgetrenntem Männerschädel abgeschlossen
8. September 2020
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Die Staatsanwaltschaft Mainz hat die Ermittlungen nach dem Fund eines abgetrennten Männerschädels bei einem Entsorgungsbetrieb im Kreis Mainz-Bingen eingestellt. Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten habe es nicht gegeben, teilte ein Sprecher am Dienstag mit.
Mainz (dpa/lrs) - Die Staatsanwaltschaft Mainz hat die Ermittlungen nach dem Fund eines abgetrennten Männerschädels bei einem Entsorgungsbetrieb im Kreis Mainz-Bingen eingestellt. Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten habe es nicht gegeben, teilte ein Sprecher am Dienstag mit.
Mitte Juli hatte ein Recycling-Unternehmen nach Angaben der Staatsanwaltschaft von einem Wertstoffhof der Universitätsmedizin Mainz Kühlgeräte und medizinisches Gerät zur Entsorgung abgeholt. Die Gefriertruhe, in der dann der Männerschädel gefunden wurde, stammte aus der Rechtsmedizin Mainz. Dort habe es seinerzeit Renovierungsarbeiten gegeben, weshalb auch das Gerät entsorgt werden sollte.
Der Kopf steckte den Angaben zufolge in einem Glasbehälter mit Formalinlösung, mit dabei ein Sektionsprotokoll der Rechtsmedizin aus dem Jahr 2015. Die Protokoll-Notiz habe aber nicht zu dem Kopf gepasst. Der Kopf, ein anatomisches Präparat vermutlich aus den 1960er Jahren, und das Protokoll wurden daraufhin vom Institut abgeholt und untersucht. Eine handschriftliche Notiz auf der Rückseite lege den Schluss nahe, dass das Blatt als «Schmierpapier» verwendet worden sein könnte, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Nähere Hinweise zu dem Präparat wie die Identität des Verstorbenen oder die Todesursache waren nicht mehr zu erlangen.
Der Fall war durch den Bericht des Datenschutzbeauftragten des Landes bekannt geworden. Ein Verstoß sei jedoch auch hier nicht festzustellen, da die Datenschutz-Grundverordnung nicht bei verstorbenen Personen greife, hieß es in dem Bericht.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH