Missbrauchsfall Münster Thema im Innenausschuss
16. Juni 2020
©
16. Juni 2020
©
Der Missbrauchsfall Münster ist heute (10.30 Uhr) Thema im Innenausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags. Das Innenministerium wird die Abgeordneten über den Stand der Ermittlungen durch das Polizeipräsidium Münster informieren.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Missbrauchsfall Münster ist heute (10.30 Uhr) Thema im Innenausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags. Das Innenministerium wird die Abgeordneten über den Stand der Ermittlungen durch das Polizeipräsidium Münster informieren. Die SPD-Fraktion hatte in der vergangenen Woche den für die Polizei zuständigen Innenminister Herbert Reul (CDU) einen Katalog mit offenen Fragen zugestellt. So will die Oppositionspartei wissen, was ein Jahr lang nach einem ersten Hinweis auf den Missbrauch und der Festnahme des Hauptbeschuldigten im Mai 2020 passiert ist.
Bislang gab es in dem Anfang Juni öffentlich gewordenen Fall Festnahmen von elf Tatverdächtigen aus mehreren Bundesländern, sieben sitzen in Untersuchungshaft. Die Opfer sind zwischen fünf und zwölf Jahren alt.
Ein 27-Jähriger gilt als Hauptbeschuldigter. Die Ermittler werfen dem Münsteraner 15 Taten über den Zeitraum November 2018 bis Mai 2020 vor. Dabei soll er die Vergewaltigungen gefilmt und fotografiert haben. Über das Darknet verbreitete er die Bilder. Die Mutter eines zehnjährigen Opfers war die Lebensgefährtin des Mannes, der als IT-Experte in einem Betrieb in Coesfeld gearbeitet hat. Als Haupttatort gilt eine mittlerweile abgerissene Hütte in einem Kleingartenverein im Norden von Münster. Sie gehörte der Mutter des Hauptverdächtigen, die ebenfalls in U-Haft sitzt. Bislang ist nur ein kleiner Teil der sichergestellten Datenmenge ausgewertet.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH