Wemag will grünen Wasserstoff produzieren

14. Juni 2020 ©
14. Juni 2020 ©
Unter dem Dach der Projektgemeinschaft Norddeutsches plant das in Schwerin ansässige Energieunternehmen Wemag die Produktion von grünem Wasserstoff in größerem Stil. Dazu soll am Rande der Landeshauptstadt eine Elektrolyse-Anlage errichtet werden, in der mit Hilfe von Ökostrom aus Wasser Wasserstoff gewonnen wird.
Schwerin (dpa) - Unter dem Dach der Projektgemeinschaft Norddeutsches plant das in Schwerin ansässige Energieunternehmen Wemag die Produktion von grünem Wasserstoff in größerem Stil. Dazu soll am Rande der Landeshauptstadt eine Elektrolyse-Anlage errichtet werden, in der mit Hilfe von Ökostrom aus Wasser Wasserstoff gewonnen wird. «Ich glaube fest daran, dass die Wasserstoffnutzung eine Zukunftstechnologie ist für Strom, Wärme und Mobilität», sagte Wemag-Technikvorstand Thomas Murche der Deutschen Presse-Agentur.
Mecklenburg-Vorpommern habe beste Bedingungen für die Produktion von Ökostrom aus Sonne und Wind und könne so vom beschlossenen Ausstieg aus Kernkraft und Kohle als Energieträger kräftig profitieren. Wenn Kommunen und Bürger etwa durch Beteiligung oder mehr Steuereinnahmen direkt den Nutzen daraus spürten, schwinde auch der Widerstand gegen den Bau neuer Windparks, zeigte sich Murche überzeugt.
Der in Schwerin erzeugte Wasserstoff soll unter anderem für den Betrieb von Bussen des städtischen Nahverkehrs sowie von Fahrzeugen der Müllabfuhr und eines Spediteurs genutzt werden. Da in der Nähe auch überregionale Rohrleitungen verliefen, sei auch die Einspeisung in das Erdgasnetz möglich. In Kraak, wenige Kilometer südlich von Schwerin, bestehe mit der dortigen Salzkaverne zudem eine riesige Speichermöglichkeit, hieß es weiter.
Laut Murche plant die Wemag Investitionen im «einstelligen Millionenbereich», kann aber als Teil des Norddeutschen s auf staatliche Förderung von 40 Prozent hoffen. Die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern hatten sich an einem Wettbewerb des Bundes beteiligt und waren im vorigen Sommer mit ihrem Gemeinschaftsprojekt ausgewählt worden.
In bundesweit 20 sogenannten en soll die Umsetzung von Zukunftstechnologien im Energiebereich vorangetrieben werden. Nach Angaben von Projektkoordinator Prof. Werner Beba aus Hamburg stehen dafür im Norden Fördermittel in Höhe von 122 Millionen Euro bereit. Ziel ist es, mit dem Gesamtvorhaben der drei Länder jährlich 560 000 Tonnen an CO2-Emissionen zu vermeiden.
Mecklenburg-Vorpommern will den vom Bund vorangetriebenen Ausbau der Wasserstofftechnologie zur Stärkung der eigenen Wirtschaftskraft nutzen. Erst am Donnerstag hatte der Landtag die Landesregierung aufgefordert, Forschungsprojekte gezielt zu fördern, den Ausbau der notwendigen Infrastruktur wie etwa Tankstellen voranzutreiben und im Verbund der Nordländer gegenüber dem Bund Unterstützung einzufordern.
Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch eine Wasserstoffstrategie verabschiedet. Mit insgesamt neun Milliarden Euro soll die Marktfähigkeit von Wasserstoff gefördert werden. Er kann als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr die Nutzung von Kohle, Öl und Erdgas abzulösen.
Nach den Worten des CDU-Abgeordneten Wolfgang Waldmüller kann Mecklenburg-Vorpommern rechnerisch auf insgesamt 180 Millionen Euro vom Bund hoffen. Nach seinen Worten gibt es im Nordosten bereits Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die sich mit der Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff befassen. Am Freitag hatte das Unternehmen Apex Energy (Teterow) in Laage bei Rostock ein Wasserstoff-Kraftwerk vorgestellt. Vom Herbst an soll es grüne Energie für Industrie und Gewerbe, Wohnungsgesellschaften und für den öffentlichen Nahverkehr liefern. Apex Energy ist laut Wemag-Vorstand Murche Partner seines Unternehmens bei Ökostromprojekten.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Das könnte Sie auch interessieren ...

presseportal.de

Weitere Meldungen: Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern

Vorpommern, Mecklenburg, Pegel, Bund, Bau, Innenminister, Inneres, Stunde, Land, Schwerin IM-MV: Innenminister Pegel: "Bund muss bei Rückführungsabkommen endlich liefern" Schwerin (ots) - In der Aktuellen Stunde ... Insgesamt lässt sich für unser Land Mecklenburg-Vorpommern festhalten, ... mehr ... 25. April 2024

n-tv.de

Mecklenburg-Vorpommern Minister will Bauvorschriften vereinfachen

Vorpommern, Mecklenburg, Schwerin, Pegel, Christian, Innenminister, Bauen, Bauvorschriften, Minister, Kabinett Schwerin (dpa/mv) - Bauen soll in Mecklenburg-Vorpommern einfacher werden und schneller vorangehen. Der zuständige Innenminister Christian Pegel (SPD) legt dem Kabinett in Schwerin dazu am heutig ... mehr ... 15. April 2024

zeit.de

Verkehr: MV bekommt E-Auto-Schnellladesäulen vom Bund

Schnellladesäulen, Bund, Elbe, Grevesmühlen, Vorpommern, Mecklenburg, Nordwestmecklenburg, Goldberg, Verkehr, Boizenburg Mecklenburg-Vorpommern soll vom Bund finanzierte Schnellladesäulen ... acht in Grevesmühlen (Nordwestmecklenburg), jeweils vier in Boizenburg an der Elbe und Goldberg (beides Landkreis ... mehr ... 15. April 2024

merkur.de

Löhne in MV bei 84,4 Prozent des deutschen Durchschnitts

Vorpommern, Mecklenburg, Löhne, Durchschnitt, Durchschnitts, Lohnkeller, Abstand, Schwerin, Prozent, Einkommenskeller Mecklenburg-Vorpommern sitzt fest im Lohnkeller. Der Abstand zum deutschen Durchschnitt ist sogar noch größer geworden. Schwerin - Mecklenburg-Vorpommern hängt im deutschen Einkommenskeller ... mehr ... 28. März 2024

ndr.de

Bund will flächendeckendes Schnellladenetz finanzieren

Bund, Schnellladesäulen, Vorpommern, Mecklenburg, Jesse, Wirtschaftsstaatssekretärin, Montag, Möglichkeit, Autos, Ines Mecklenburg-Vorpommern soll vom Bund finanzierte Schnellladesäulen für E-Autos bekommen, sagte Wirtschaftsstaatssekretärin Ines Jesse am Montag. Damit solle die Möglichkeit für Touristen geschaffen we ... mehr ... 16. April 2024

n-tv.de

Mecklenburg-Vorpommern MV hat 5,2 Millionen Euro wegen Zugausfällen zurückbekommen

Vorpommern, Mecklenburg, Euro, Millionen, Land, Nahverkehrszüge, Fallen, Schwerin, Zugausfällen Fallen Nahverkehrszüge aus, muss das Land nicht dafür zahlen. Seit 2015 hat Mecklenburg-Vorpommern so 5,2 Millionen Euro eingespart. Schwerin (dpa/mv) - Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat in den ... mehr ... 19. April 2024

n-tv.de

Mecklenburg-Vorpommern Martin: Ausbildungsreform keine Abschaffung des Gymnasiums

Vorpommern, Mecklenburg, Martin, Ausbildungsreform, Bettina, Lehrerinnen, Kritik, Schweriner, Hochschulministerin, Gymnasiums Schwerin (dpa/mv) - Die Schweriner Hochschulministerin Bettina Martin hat Reformpläne für die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in Mecklenburg-Vorpommern gegen Kritik verteidigt. mehr ... 21. April 2024

expand_less