SPD in NRW schickt Fragenkatalog an Reul
10. Juni 2020
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Die SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag fordert im Münster von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die Klärung von offenen Fragen. So äußerte der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Hartmut Ganzke, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz Unverständnis, warum in dem Fall ein Jahr vergangen sei nach einem ersten Hinweis auf den Missbrauch und der Festnahme des Hauptbeschuldigten im Mai 2020.
Düsseldorf/Münster (dpa/bb) - Die SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag fordert im Münster von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die Klärung von offenen Fragen. So äußerte der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Hartmut Ganzke, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz Unverständnis, warum in dem Fall ein Jahr vergangen sei nach einem ersten Hinweis auf den Missbrauch und der Festnahme des Hauptbeschuldigten im Mai 2020.
«Was ist mit den Speichermedien in dem Jahr passiert? Wer hat versucht, sie zu entschlüsseln? Falls es keine externe Firmen waren, warum nicht?», sagte Ganzke. Auch müsse die Rolle der Ermittler kritisch hinterfragt werden. «Sind alle Behörden nach der ersten Durchsuchung im Mai 2019 informiert worden?», fragte der SPD-Politiker. Nach der Meinung des Landtagsabgeordneten und Rechtsanwalts hätte spätestens zu diesem Zeitpunkt das Jugendamt in Münster ein betroffenes Opfer aus seinem Umfeld holen müssen.
Nach Angaben der Stadt Münster war die Familie des Opfers über Jahre im Blick des Jugendamtes. Zusammen mit anderen Experten sei aber entschieden worden, der Mutter und Lebensgefährtin des Hauptbeschuldigten das Kind nicht zu entziehen. Diese Sicht sei auch durch das Amtsgericht in Münster bestätigt worden.
Bislang gab es in dem am Wochenende öffentlich gewordenen von Münster Festnahmen von elf Tatverdächtigen aus mehreren Bundesländern. Sieben der Beschuldigten sitzen in Untersuchungshaft, darunter auch ein 42-jähriger Mann aus der brandenburgischen Gemeinde Schorfheide (Barnim). Die Opfer sind zwischen fünf und zwölf Jahren alt und werden von den zuständigen Jugendämtern betreut.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH