Unklare Pandemieentwicklung lässt Urlauber abwarten

28. November 2021 ©
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Borkum/Lüneburg/Goslar (dpa/lni) - Die steigenden Corona-Zahlen bremsen das Tourismusgeschäft zu Weihnachten und zum Jahreswechsel in Niedersachsen.
Rund einen Monat vor Beginn der niedersächsischen Weihnachtsferien warten viele Urlauber mit Buchungen noch ab - mancherorts gehen auch schon Stornierungen für bereits geplante Aufenthalte ein, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei mehreren Tourismusverbänden im Land ergab. Nach einer durch die Pandemie zwar spät begonnen aber sehr gut gebuchten Sommer- und Herbstsaison mit Auslastungen von bis zu 100 Prozent droht der Aufschwung im niedersächsischen Tourismus nun wieder abzuflachen.
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Borkum etwa meldet derzeit kein rückläufiges Buchungsverhalten, einige freie Unterkünfte sind dort noch vorhanden. Anders sieht es etwa auf Norderney und Spiekeroog aus. Dort stagnieren die Buchungen - zum Teil gebe es bereits Stornierungen. «Die Gäste warten aktuell die weitere Entwicklung ab, bevor fest gebucht wird», teilte Wolfgang Lübben von der Staatsbad Norderney GmbH mit. Obwohl Urlaube an der Nordsee weiterhin möglich sind, seien viele Gäste vorsichtiger.
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Seit vergangenem Mittwoch gelten in Niedersachsen verschärfte Corona-Regeln, wonach auch touristische Übernachtungen nur nach 2G-Regeln möglich sind: Gäste müssen einen Nachweis über eine Corona-Schutzimpfung oder über eine Genesung haben.
Die 2G-Regel gebe mehr Sicherheit, erklärte Janßen. Doch die Überprüfung stelle insbesondere Ferienhausvermieter aus Nordrhein-Westfalen, die ihre Unterkünfte an der Küste nicht über Agenturen vermieten, vor Herausforderungen. «Für jemanden, der aus der Ferne seine Wohnung vermietet, ist das natürlich schwierig», sagte die Geschäftsführerin.
Zu Absagen oder Umbuchungen führen die verschärften Corona-Regeln mit 2G nach Angaben der Touristiker aber kaum. «Der Großteil unseres Klientels war bereits im Sommer vollständig geimpft, so dass die Anzahl an Stornierungen von ungeimpften Gästen marginal sein sollten», teilte Mirko Schwerdtfeger von der Nordseebad Spiekeroog GmbH mit.
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Für Silvester aber sehe die Buchungslage in der Heide ordentlich aus. Besonders Urlauber mit Hunden würden die Region mit ihren vielen Naturschutzgebieten gezielt ansteuern, da dort das für die Tiere schwer erträgliche Knallen durch Raketen und Böller meist wegfalle. «Die Buchungen stehen alle. Da kommt auch kein Storno rein», sagte von dem Bruch. Vor allem kleinere Hotels und Ferienhäuser seien da gefragt. Wer spontan buchen wolle, finde aber noch etwas, hieß es.
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«Wir haben Sorge vor einem erneuten Lockdown», machte Schmidt die Befürchtungen der Branche deutlich. Auch 2G sei nicht ideal, doch als Kompromiss besser als überall Geschäfte, Betriebe und Lifte wieder schließen zu müssen. «Wir hoffen, dass überall wo nun 2G angewandt wird, sich herausstellt, dass diese Regelung wirkt.»
Wegen der unsicheren Pandemie-Entwicklung wurden auf den Inseln bereits viele Veranstaltungen abgesagt oder verschoben. Weihnachtskonzerte oder Neujahrsbaden fallen aus. Wo es geht, setzen Kurverwaltungen auf 2G. «Aktuell laufen Vorbereitungen, damit allen Gästen auf der Fähre ein Armband ausgegeben wird, die sie als geimpft oder genesen kenntlich macht», teilte das Staatsbad Norderney mit. So sollen alltägliche Abläufe wie Einkäufe, Badehaus-Besuche und der Eintritt zu Veranstaltungen erleichtert werden.
© dpa-infocom, dpa:211128-99-172109/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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