Handel sieht drohende Testpflicht mit Sorge
27. November 2021
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27. November 2021
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Hannover (dpa/lni) - Dem Weihnachtsgeschäft in Niedersachsens Innenstädten droht auch in diesem Jahr eine schwere Corona-Delle.
Angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen erwägt die Landesregierung auch für den Handel schärfere Vorgaben, etwa in Form einer Testpflicht. Der Handelsverband rechnet für diesen Fall mit deutlichen Einbußen. Eine Testpflicht müsse daher mit angemessenen Kompensationen für die Händler verbunden sein, forderte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Mark Alexander Krack.
«Bis jetzt ist der Kundenzuspruch noch da», sagte Krack der Deutschen Presse-Agentur. Es sei aber davon auszugehen, dass sich die Zuspitzung der Corona-Lage in der Adventszeit bemerkbar machen werde. «Der eine oder andere wird sich mit Einkäufen zurückhalten.» Entsprechend groß sei die Unsicherheit bei den Händlern. Die Erfahrungen mit einer Testpflicht früher in der Pandemie hätten gezeigt, dass die Kundenfrequenz dadurch deutlich zurückgehe.
Krack erinnerte daran, dass der Lockdown vor einem Jahr den Händlern schon das vorige Weihnachtsgeschäft verdorben hatte. Üblicherweise mache die Vorweihnachtszeit dabei in einigen Branchen 25 bis 35 Prozent des Jahresumsatzes aus. Besonders wichtig sei das Adventsshopping für Geschäfte, die Bücher, Schmuck, Parfüms, Technik oder Spielzeug anbieten.
Eine Sprecherin der Landesregierung hatte am Freitag erklärt, dass Beschränkungen des Einzelhandels nach den 3G-, 2G- oder 2G-plus-Regelungen nach dem Infektionsschutzgesetz durch die Länder möglich seien. «Ich schließe nicht aus, dass es auch in Niedersachsen dazu kommen könnte.» Der Zugang wäre dann beispielsweise nur noch Geimpften, Genesenen oder Getesteten (3G) erlaubt.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH