Kirche fordert Handeln der Politik in Belarus

26. November 2021 ©
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Darmstadt (dpa) - Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat auf ihrer Synode in Resolutionen die Politik zu einer sicheren Finanzierung von Krankenhäusern und einen humanitären Einsatz für die Flüchtlinge an der polnisch-belarussischen Grenze aufgefordert.
Es gehe um christliche Nächstenliebe, es gehe darum die Menschen vor dem Verhungern und Erfrieren zu schützen, sagte der Präses der Synode, Ulrich Oelschläger, am Freitag. Die EU brauche Menschlichkeit und Rechtsstaatlichkeit in der Flüchtlingspolitik, nicht Härte und Abschottung, heißt es in der Resolution zu den Flüchtlingen an der EU-Ostgrenze. Es sei eine solidarische Verteilung und Aufnahme von Schutzsuchenden in Europa nötig.
Seit Wochen versuchen Tausende Migranten, von Belarus über die EU-Außengrenzen nach Polen oder Litauen zu gelangen. Die EU wirft dem autoritären Machthaber Alexander Lukaschenko vor, er habe gezielt Menschen aus Krisenregionen nach Minsk einfliegen lassen, um sie dann in die EU zu schleusen und dort die Lage zu destabilisieren.
Mit Blick auf die Krankenhausfinanzierung bemängelte die EKHN vor allem Versorgungsengpässe in den ländlichen Räumen. Hier seien die Bundesländer bei einer ausreichenden Finanzierung gefordert.
Für das kommende Jahr plant die EKHN wie schon in diesem Jahr mit einem Haushalt von rund 710 Millionen Euro. Kürzungen seien wegen der Corona-Pandemie zurückgestellt worden, sagte der Leiter der Kirchenverwaltung und Finanzdezernent der EKHN, Heinz Thomas Striegler. Vor dem Hintergrund von Mitgliederschwund, Entwicklung bei den Steuern oder auch den Ruhegehältern muss die Kirche insgesamt aber einen Sparkurs fahren. Ab 2030 muss den Schätzungen zufolge der Etat jedes Jahr 140 Millionen Euro unter dem Etat von 2020 liegen. Bis dahin soll der Etat sukzessive gesenkt werden.
Die Synode ist das maßgebende Organ der hessen-nassauischen Kirche. Sie erlässt Gesetze, besetzt die Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau mit ihren rund 1,4 Millionen Gläubigen erstreckt sich über Teile von Hessen und Rheinland-Pfalz.
© dpa-infocom, dpa:211126-99-155769/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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