Weißes Zimmer erinnert an zerstörte Kunst

25. November 2021 ©
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Neubrandenburg (dpa/mv) - 76 Jahre nach der Zerstörung am Kriegsende erinnert ein neuer Kunstraum in Neubrandenburg an das Palais mit der verschollenen Kunstsammlung.
Das «Weiße Zimmer» des Kölner Papierfaltkünstlers Simon Schubert wurde am Donnerstag in der Stadt feierlich eröffnet. Der Raum erinnere «wie eine verblassende Erinnerung» an die historische Sammlung, sagte der 45-Jährige.
Mit der Faltkunst hat Schubert versucht, das Innere des dreigeschossigen und einst marktbeherrschenden Palais darzustellen. Licht wirft Schatten, so dass auch Täfelungen dreidimensional zu erkennen sind. In dem Zimmer sind mehrere restaurierte und wiederentdeckte Porzellanfiguren wie «Das Opfer der Treue» zu sehen. Das Projekt kostete rund 35.000 Euro und wurde vom Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert.
Das «Weiße Zimmer» bildet den Gegensatz zum «Brandzimmer» daneben. Dies hatte Schubert 2019 geschaffen. Es erinnert an die Brandnacht vom 30. April 1945 in Neubrandenburg, als 80 Prozent der Stadt zerstört wurden. 
Die alte Kunstsammlung gilt als einer der letzten ungeklärten Fälle kriegsbedingt vermisster Kulturgüter in Deutschland. Sie hatte bis zu 15.000 Gemälde, Porzellanteile und Skulpturen. Die Kunstsammlung wurde später neu gegründet. Teile der alten Porzellansammlung waren bei archäologischen Ausgrabungen für den Bau einer Tiefgarage 2006 am Markt gefunden worden. Daraus wurden bisher 17 Porzellankunstfiguren mit Hilfe der Experten in Meißen restauriert. Das Gros ist noch verschwunden.
© dpa-infocom, dpa:211125-99-138863/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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