Tausende Behandlungen wegen chronischer Erschöpfung
In Deutschland wird die Zahl der Betroffenen auf 250.000 geschätzt. Mit der Corona-Pandemie ist die Erkrankung als eine der möglichen Langzeitfolgen von Covid-19 stärker in den Blickpunkt gerückt. Betroffene sind körperlich dauerhaft schon mit den einfachsten alltäglichen Dingen überlastet, leiden unter Kopf- und Gelenkschmerzen und Schlafstörungen. Eine Online-Petition, in der die Verbesserung von Behandlungs- und Forschungsmöglichkeiten gefordert wird, hatten kürzlich mehr als 50.000 Menschen bundesweit unterzeichnet. Damit muss sich der Bundestag mit dem Thema befassen.
Der Thüringer Landtag hatte im Juni auf FDP-Antrag die Landesregierung einstimmig aufgefordert, die Forschung dieser und anderer Covid-19-Langzeitfolgen zu fördern und die medizinische Versorgung Betroffener in Thüringen zu verbessern. Kern des Beschlusses ist die Bündelung der Aktivitäten in einem mitteldeutschen Forschungszentrum mit Nachbarbundesländern, ausgehend vom Universitätsklinikum Jena.
Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums sind seitdem unter anderem 700 000 Euro für den Aufbau eines sogenannten Post-Covid-Zentrums am Jenaer Klinikum bereitgestellt worden. Die Ergebnisse der Jenaer Forschungen sollen später in die Arbeit des potenziellen Forschungszentrums einfließen, wie eine Sprecherin sagte.
Der FDP-Gesundheitspolitiker Robert-Martin Montag drängt die Landesregierung hier zur Eile. Es bedürfe klarer Absprachen mit anderen Bundesländern und der Bundesebene, sagt er. «Da muss man definieren, wer was macht.»
© dpa-infocom, dpa:211115-99-01144/2
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