Segebarth fordert mehr Respekt und Anstand von Fußballfans

12. November 2021 ©
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Rostock (dpa/mv) - Der Rostocker Polizeichef Achim Segebarth hat angesichts einer teils gewaltbereiten Fanszene beim Fußball-Zweitligisten FC Hansa Rostock «mehr Respekt und Anstand im Umgang miteinander» gefordert.
Bei jedem Heimspiel wird ein Lied angestimmt, in dem ACAB vorkommt. Das ist Standard. Wir müssen uns fragen: Wollen wir das haben oder nicht?», sagte der 47-Jährige, der alle Einsätze bei Rostocker Risikospielen leitet, der «Ostsee-Zeitung» (Freitag). «Nur wenn es ein öffentliches Beschämen gibt, wird sich etwas ändern.»
Segebarth spielte damit auf Vorfälle während des Heimspiels gegen den SV Sandhausen an. Am 17. Oktober war im Ostseestadion ein Banner mit der Aufschrift «Einer weniger, ACAB!!!» gezeigt worden. Das Kürzel ACAB steht für «All cops are bastards» (Alle Polizisten sind Schweine). Die Aussage bezog sich auf den Tod eines Hamburger Polizisten, der laut der Polizeigewerkschaft Hamburg nach einer nächtlichen Belastungsübung bei einem Lehrgang in Mecklenburg-Vorpommern im Alter von 24 Jahren gestorben war.
Hansa kündigte seinerzeit strengere Maßnahmen gegen die Ultras an und verurteilte die Vorfälle. «Es muss für alle komplett unstrittig sein, dass derartige menschenverachtende Banner in jeglicher Hinsicht Grenzüberschreitungen darstellen», sagte Vorstandschef Robert Marien. Zudem teilte Hansa seine Erkenntnisse der Landespolizei mit, übergab den Behörden Videomaterial und leitete Stadionverbotsverfahren ein.
«Wir nehmen im Moment eine positive Entwicklung wahr, denn der Club hat angekündigt, am Einlass genauer auf den Inhalt der Banner schauen zu wollen», befand Segebarth. «Etwa 500 Personen in unterschiedlicher Ausprägung» rechnet der Polizeichef der gewaltbereiten Szene beim FC Hansa zu. Zugleich sprach er die Hoffnung aus, «dass mit dem starken Mitgliederzuwachs andere Kräfteverhältnisse entstehen und gewaltbereite Ultra-Strömungen bei Hansa Randerscheinungen bleiben.»
© dpa-infocom, dpa:211112-99-972616/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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