Naturschützer wollen Moore als CO2-Speicher nutzen

12. November 2021 ©
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Westerrönfeld (dpa/lno) - Entwässerte Moore setzen klimaschädliche Gase frei, während intakte Moore solche Stoffe speichern und damit die Umwelt vor ihnen schützen - deshalb sollen trockengelegte Flächen in großem Umfang wieder aktiviert werden.
Mit der Bedeutung der Moore im Klimawandel befasst sich am Freitag der Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein auf seiner Jahreshauptversammlung in Westerrönfeld bei Rendsburg. Intakte Moore verringern auch das Hochwasserrisiko in der Umgebung.
Schleswig-Holstein gilt als moorreiches Bundesland. Aber auf entwässerte Moore entfällt ein beträchtlicher Anteil an den klimawirksamen Emissionen insgesamt. Für 2017 wurde dieser Wert mit mehr als 14 Prozent angegeben. In Deutschland insgesamt kommen nach Angaben der Stiftung Naturschutz fast 7 Prozent aller Treibhausgasemissionen aus entwässerten Mooren.
Der Stiftung zufolge sind intakte Moore die effektivsten Kohlenstoffspeicher überhaupt. So könne ein Hektar Moor bis zu sechsmal so viel Kohlenstoff speichern wie ein Hektar Wald. Das funktioniere aber nur, wenn die Moorböden nass sind, so dass die Torfmoose wachsen und CO2 aus der Luft binden können.
Die Stiftung will bis 2030 im Norden auf 20 000 Hektar entwässerten Moorböden wieder den optimalen Wasserstand herstellen. Heute seien rund 90 Prozent der deutschen Moore entwässert, um die Flächen nutzen zu können. In Schleswig-Holstein gäben Moore jedes Jahr 2,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente in die Atmosphäre ab - so viel wie der Autoverkehr.
© dpa-infocom, dpa:211112-99-967214/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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