Weniger Umzüge wegen der Pandemie
«Das hat sicher damit zu tun, dass auch für Martinsumzüge entsprechende Hygienemaßnahmen notwendig sind, die einen beträchtlichen organisatorischen Aufwand zur Folge haben und die nicht jede Kirchengemeinde oder Kindertagesstätte leisten kann», erklärte der Sprecher der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Benjamin Simon-Hinkelmann. Dies gelte vor allem für das gemeinsame Essen und Beisammensein im Rahmen der Umzüge. Volker Bauerfeld von der Bischöflichen Pressestelle Hildesheim sagte: «Wenn Martinsumzüge gefeiert werden, muss klar sein, dass die entsprechenden Gesundheitsschutzmaßnahmen getroffen werden.» Ihm zufolge verzichten manche Gemeinden im Bistum Hildesheim wegen der Pandemie auf einen Umzug, andere veranstalten ihn in kleinerem Rahmen als früher.
Jährlich am Martinstag am 11. November feiern Christinnen und Christen den Heiligen St. Martin als Schutzpatron der Armen. Der Legende nach teilte Martin von Tours als junger Soldat am Stadttor von Amiens in Nordfrankreich seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. In der folgenden Nacht erschien ihm Jesus, bekleidet mit seinem halben Mantel. Die barmherzige Tat, die sich im vierten Jahrhundert zugetragen haben soll, wurde als Sinnbild der Nächstenliebe populär. Traditionell wird der Martinstag jährlich mit Bräuchen wie dem Martinsgans-Essen, dem Martinsritt und mit Laternenumzügen von Kindern begangen.
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