Steuerzahlerbund prangert Geldverschwendung im Norden an

9. November 2021 ©
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Kiel (dpa/lno) - Der Bund der Steuerzahler wirft Bund, Ländern und Kommunen zahlreiche Fälle der Verschwendung öffentlicher Mittel vor.
Von bundesweit 100 Fällen aus dem am Dienstag veröffentlichten sogenannten Schwarzbuch stammen 11 aus Schleswig-Holstein. «Obwohl sich die öffentliche Diskussion in den vergangenen Monaten nahezu ausschließlich um die Pandemie-Bekämpfung drehte, konnten wir leider keine Abnahme der Verschwendungsfälle feststellen», sagte der Präsident des Steuerzahlerbundes Schleswig-Holstein, Aloys Altmann.
Einer der Fälle ist eine Designer-Toilette für 182.000 Euro am Eckernförder Hafen mit zwei WCs und einem Lagerraum auf 19,2 Quadratmetern Grundfläche. Dort war 2018 ein denkmalgeschütztes kleines Reetdachgebäude mit Kiosk und einer öffentlichen Toilette durch Brandstiftung zerstört worden.
Die Kosten wurden mit Auflagen der Denkmalpflege und dem Hochwasserschutz begründet. Weil sich in dem kleinen Häuschen aufgrund der Bauvorschriften keine barrierefreien Toiletten unterbringen ließen, entschied die Stadt, WCs und Lagerraum in ein eigenständiges Gebäude auszulagern. Das fensterlose Gebäude mit Holzverschalung musste auf Pfählen gegründet werden, um statisch Sturmflutwellen trotzen zu können.
Aufgelistet ist auch das 2012 eröffnete Naturparkzentrum Uhlenkolk in Mölln (Kreis Herzogtum Lauenburg). Für 1,83 Millionen Euro war ein Gebäudekomplex überwiegend aus Holz entstanden. Bei Umbauten wurden bereits im September 2020 massive Schäden durch Feuchtigkeit, Schimmel und verrottetes Holz entdeckt. Die Sanierungskosten betragen geschätzte 500.000 Euro.
© dpa-infocom, dpa:211109-99-923902/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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