Gruson-Gewächshäuser in Magdeburg öffnen mit neuem Konzept
Der Wintergarten stammte noch aus den 1960er Jahren, wie Martins sagte, das Kakteenhaus sei in den 1980ern zuletzt erneuert worden. Es seien bei Herbststürmen schon mal Scheiben herausgefallen. «Es war allerhöchste Zeit.» Nun gebe es eine Zweifachverglasung, die Häuser sind höher als die bisherigen. Wer die Gewächshäuser besuchen möchte, muss sich derzeit telefonisch anmelden. Es sei schon eine deutliche Nachfrage zu spüren, sagte Martins.
Mit den umfangreichen Baumaßnahmen haben die Gewächshäuser nicht nur eine neue Hülle bekommen, sondern auch ein neues Konzept und neue Wegführungen. Das ehemalige Kakteenhaus, aus dem zum Beispiel die fünf bis sechs Meter hohen Säulenkakteen weichen mussten, ist nun das Haus der Trockenen Subtropen geworden. Martins sagte, das neue Konzept richte sich nach den Klimazonen und dem natürlichen Vorkommen der Pflanzen.
Neu ist die Präsentation der Pflanzen auf großen Steinblöcken. Die Geologie der Herkunftsländer sei stärker als bislang berücksichtigt worden, so Martins. Hinzugekommen seien Pflanzen aus der Kapregion Südafrikas. Die Vegetation etwa von Südafrika werde ebenso gezeigt wie die an Sukkulenten reiche von Mexiko und den südamerikanischen Anden. Die zuvor große Zahl von Vitrinen wurde reduziert auf zwei für sehr wertvolle Pflanzen.
Ganz fertig bepflanzt seien die Gewächshäuser noch nicht seit dem Umbau, sagte Martins. Die Besucher könnten in den kommenden Wochen und Monaten eine weitere Entwicklung erleben. Aus dem bisherigen Mittelmeerhaus werde etwa ein Lorbeerwald-Haus mit Pflanzen aus den immergrünen subtropischen Wäldern. Im bisherigen Bromelienhaus werde ein Bergregenwald-Haus eingerichtet. Das werde voraussichtlich 2022 fertig, kündigte Martins an.
Die Gruson-Gewächshäuser gibt es nach Angaben der Stadt schon seit 1896. Der Magdeburger Maschinenbauunternehmer Hermann Gruson (1821-1895) hatte seine sehr umfangreiche Sammlung exotischer Pflanzen samt eines Geldbetrages der Stadt vermacht, um die Pflanzen unter Glas zeigen zu können. Im Haus der Trockenen Subtropen findet sich auch ein geschätzt gut 150 Jahre alter Schwiegermutterstuhl, ein großer runder gelbstachliger Kaktus, der nach Gruson den Namen Echinocactus grusonii trägt.
© dpa-infocom, dpa:211107-99-899715/2
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