«Verbindung schafft Frieden»

5. November 2021 ©
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Schwerin (dpa/mv) - Mit einem Festakt in Schönberg (Kreis Nordwestmecklenburg) begeht der Landkreis die Anerkennung des Martensmanns als Immaterielles Kulturerbe.
«Die Wahrung des Brauchtums ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt unserer Identität», sagte der ehemalige Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Björn Engholm (81), bei seinem Grußwort am Freitagabend. Auf seine Initiative hin war der im Jahr 1817 eingestellte Brauch 1991 wiederbelebt worden.
Im März 2021 wurde der Brauch dann in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Am Nachmittag hatte Lübecks stellvertretende Stadtpräsidentin, Silke Mählenhoff, den Martensmann alias Stefan Pagel vor dem Rathaus verabschiedet. Im Gepäck: zwei Fässchen Wein. Traditionell wird er am darauffolgenden Sonntag in Schwerin erwartet.
Der Stiftung Mecklenburg zufolge gab es bereits im frühen 16. Jahrhundert erste Hinweise auf die Tradition der jährlichen Lieferung eines Fasses Most (heute Wein) durch einen aus Lübeck nach Schwerin entsandten Martensmann. Vermutlich nahm sie im Mittelalter ihren Anfang. Der Brauch sei dazu gedacht gewesen, die nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Lübeck und Mecklenburg zu festigen. Zwischen Lübeck und Schwerin tobe bis heute ein freundschaftlicher Streit darum, ob die Lieferung guter Wille oder aber eine Verpflichtung sei. Für den ehemaligen SPD-Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein zählt die Bedeutung: «Der Brauch lehrt uns, wie wichtig Verbindungen über Grenzen hinweg sind. Verbindung schafft Frieden.»
© dpa-infocom, dpa:211105-99-884284/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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