Wissler ruft Linke zu Solidarität in eigenen Reihen auf

30. Oktober 2021 ©
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Neustadt an der Weinstraße (dpa/lrs) - Nach der Niederlage der Linken bei der Bundestagswahl hat die Bundesvorsitzende Janine Wissler die eigene Partei zu einem freundlicheren Umgang miteinander aufgerufen.
Auf einem Parteitag der rheinland-pfälzischen Linken sagte Wissler am Samstag in Neustadt an der Weinstraße, es sei nicht glaubwürdig, wenn eine Partei «immer sagt, wir sind die Partei der Solidarität, aber dann gar nicht so solidarisch miteinander umgeht».
Das Ergebnis der Bundestagswahl vom 26. September - «ein schwarzer Tag, ein einschneidender Tag» - müsse «in aller Ruhe, in aller Nachdenklichkeit, aber auch in allen Konsequenzen» aufgearbeitet werden, sagte Wissler vor 107 Delegierten. Rheinland-Pfalz sei zum einen nach der Niederlage bei der Landtagswahl im März doppelt getroffen worden. Zum anderen biete das Land einen Lichtblick mit dem besten Erststimmenergebnis im Westen, 12,4 Prozent für den als parteilos angetretenen Sozialmediziner Gerhard Trabert in Mainz.
Diese Kandidatur sei ein Ansatz, um andere Bevölkerungsgruppen zu erreichen, sagte Wissler. Mit Verbindungen in Gewerkschaften, Umwelt-, Friedens- und feministische Bewegungen sei die Linke eine vielfältige Partei und sollte diese Stärken besser nutzen. «Die Niederlage ist erst eine Niederlage, wenn man nicht wieder aufsteht», sagte Wissler.
Auch Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler rief zu einer neuen Diskussionskultur auf, sowohl innerparteilich als auch in der breiten Öffentlichkeit: «Mehr Florett und weniger Schwert und noch weniger Holzhammer». Schindler rief dazu auf, sich verstärkt der Kommunalpolitik zuzuwenden.
Auf dem Programm des Landesparteitags steht eine Neuwahl des Landesvorstands. Das bisherige Führungsgremium tritt mit Ausnahme eines Beisitzers nicht wieder an.
© dpa-infocom, dpa:211030-99-796760/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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