Konzept zur Klärschlammverwertung in Rostock bleibt bestehen

28. Oktober 2021 ©
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Rostock (dpa/mv) - Die Betreiber der im Rostocker Stadtteil Bramow geplanten Klärschlammverwertungsanlage halten an ihrem Konzept fest.
Die sogenannte Wirbelschichtverbrennung sei die derzeit am besten geeignete und eine rechtssichere Verwertungsmethode, sagte der Geschäftsführer der Klärschlamm-Kooperation MV (KKMV), Steffen Bockholt, am Donnerstag in Rostock. Die dort entstehende Wärme könne vollständig und ganzjährig vom Fernwärmenetz Rostocks aufgenommen werden, dadurch werde ein Beitrag zur Klimaneutralität geleistet. Der Großteil des Klärschlamms komme aus der benachbarten Kläranlage. Die KKMV ist ein Zusammenschluss von 17 Gesellschaftern, die rund 300 Städte und Gemeinden im Nordosten vertreten.
Den Angaben zufolge fallen bei den KKMV-Gesellschaftern jährlich rund 85.000 Tonnen Klärschlamm und damit zwei Drittel der Gesamtmenge in Mecklenburg-Vorpommern an. Der Bau der rund 58 Millionen Euro teuren Anlage könnte Ende 2022 beginnen. Neben der umweltgerechten und wirtschaftlichen Entsorgung des Klärschlammes sicherte die KKMV den Gesellschaftern langfristig stabile Entsorgungsentgelte zu.
Voraussetzungen für eine klimaneutrale Gesellschaft sind nach Ansicht von Michael Nelles, Inhaber des Lehrstuhls für Abfall- und Stoffstromwirtschaft an der Uni Rostock, Energieeinsparung und -effizienz sowie ein zu 100 Prozent erneuerbares Energiesystem und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. «Die geplante Klärschlammverwertungsanlage ist ein wesentlicher Baustein, wenn diese möglichst effizient und umweltverträglich in das Rostocker Klimaschutzprogramm integriert wird.»
Wie Bockholt weiter sagte, habe der zentrale Standort in Bramow logistische Vorteile. Er widersprach Befürchtungen, dass durch den Wegfall der ursprünglich geplanten Vortrocknungen in Schwerin und Grevesmühlen das Verkehrsaufkommen stark erhöht werde. Zwei bis drei LKW-Transporte pro Werktag stellten bei einem Fahrzeugaufkommen von täglich 15.000 Fahrzeugen keine signifikante Erhöhung dar.
© dpa-infocom, dpa:211028-99-774708/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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