Mit «Prozentlauf» Druck vor Tarifverhandlungen
28. Oktober 2021
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28. Oktober 2021
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Hamburg (dpa/lno) - Mit einem sogenannten «Prozentlauf» hat der Beamtenbund (dbb) auch in Hamburg vor der zweiten Tarifrunde im öffentlichen Dienst den Druck auf die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) erhöht.
Die Demonstration vor der Finanzbehörde von TdL-Vize, Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), sei die größte der am Donnerstag in allen Landeshauptstädten veranstalteten Kundgebungen gewesen, teilte der dbb mit. Rund 1000 Demonstranten hätten auf dem Gänsemarkt vor einer Minusrunde gewarnt. Die Tdl hat bislang kein Angebot vorgelegt. Anfang kommender Woche kommen die Tarifparteien in Potsdam zu einer zweiten Verhandlungsrunde zusammen.
dbb-Vize Friedhelm Schäfer warf den Ländern vor, «gerne Nebelkerzen zu werfen, um von den eigentlichen Aufgaben abzulenken». Allen müsse klar sein, dass «eine anständige Einkommenserhöhung auch anständig Geld» koste. «Und natürlich wird es noch mehr, wenn die Länder die zeitgleiche und systemgerechte Übertragung des Tarifabschlusses auf den Beamtenbereich umsetzen.»
Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich, im Gesundheitswesen sogar 300 Euro mehr. Von der aktuellen Tarifrunde betroffen sind laut Verdi in Hamburg rund 70 000 Beschäftigte, darunter etwa 30 000 Tarifbeschäftigte und rund 40 000 Beamtinnen und Beamte. Bundesweit geht es um rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte. Dazu kommen rund 1,4 Millionen Beamte sowie rund eine Million Versorgungsempfänger, auf die ein Abschluss übertragen werden soll.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH