Justizsenator erwartet hohe Zahl von Encrochat-Verfahren

28. Oktober 2021 ©
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Berlin/Potsdam (dpa/bb) - Nach einer Großrazzia gegen die Rockerbande Hells Angels hat Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) weitere umfangreiche Strafverfolgungen im Zusammenhang mit den entschlüsselten Encrochat-Daten aus dem vergangenen Jahr angekündigt.
Zu erwarten sei noch eine «hohe Zahl» von Encrochat-Verfahren, teilte Behrendt am Donnerstag mit. Mit einer neuen Abteilung bei der Staatsanwaltschaft zu Encrochat-Verfahren und zusätzlichen Kammern am Landgericht reagieren wir nun auf die vielen Verfahren, die uns in den kommenden Jahren erreichen werden.» Er betonte: «Die Berliner Staatsanwaltschaft erhöht den Verfolgungsdruck und zeigt: Straftaten lohnen nicht.»
Die Polizei hatte am Donnerstagvormittag mehr als 20 Wohnungen und Geschäftsräume im Rockermilieu in Berlin und rund um Potsdam durchsucht. Sieben Verdächtigen wurden unter anderem wegen des Verdachts des Drogenhandels und des Verdachts des Handels mit Waffen verhaftet. 230 Polizisten waren allein in Berlin im Einsatz.
Die Firma Encrochat bot aufwendige und teure Verschlüsselungen für Handys an, genutzt wurde das vor allem von Kriminellen in Europa. 60.000 Teilnehmer sollen den Chatdienst genutzt haben, weil es hieß, die Technik sei nicht zu knacken. Der Polizei in den Niederlanden und Frankreich gelang das trotzdem. 20 Millionen Nachrichten und Gespräche aus dem Zeitraum April bis Juni 2020 wurden abgefangen und entschlüsselt. Auch die Polizeibehörden in Deutschland erhielten über das Bundeskriminalamt (BKA) diverse Chatverläufe zum Auswerten. Es folgten zahlreiche Razzien.
© dpa-infocom, dpa:211028-99-770761/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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