Neue Kältekammer in Rehazentrum
27. Oktober 2021
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27. Oktober 2021
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Bad Eilsen (dpa/lni) - Bei minus 110 Grad und in Badebekleidung frieren für die Gesundheit - wenn auch nur für drei Minuten: Das Rehazentrum Bad Eilsen im Landkreis Schaumburg hat eine neue Kältekammer in Betrieb genommen.
In drei Kammern werden Patientinnen und Patienten Temperaturen von minus 10 Grad, minus 60 Grad und schließlich minus 110 Grad Celsius ausgesetzt, wie die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover mitteilte. Nach Angaben des Ärztlichen Direktors Uwe Polnau wurde die bisherige Anlage im September gegen das moderne Dreikammersystem ausgetauscht - behandelt werden Rheuma, Schmerz- und Hauterkrankungen.
Heute (14.30 Uhr) wird die neue Anlage vorgestellt. Der gezielte Einsatz von Kälte habe eine lange Tradition in der Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen, seit Jahren gehöre die Ganzkörperkältetherapie zum Therapiespektrum der Klinik, sagte Polnau. Neben entzündlich-rheumatischen Krankheiten sei die Therapie auch bei Beschwerden des Bewegungsapparates, Schmerzsyndromen, Hauterkrankungen sowie Lungenerkrankungen und Migräne günstig. Häufig könnten Schmerzmedikamente und Cortison reduziert werden.
Die Behandlungsdauer betrage maximal drei Minuten, die beiden Vorkammern mit zunächst minus 10 Grad und minus 60 Grad würden in Badekleidung betreten. Hände, Füße, Nase und Ohren seien dabei geschützt. Der Wirkmechanismus sei zwar noch nicht in allen Einzelheiten geklärt, fest stehe aber, dass über den intensiven Kältereiz auf der Hautoberfläche körpereigene Botenstoffe freigesetzt würden, die entzündungshemmend und schmerzlindernd und vitalisierend wirkten, erklärte Polnau.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH