Verdi will Amazon-Beschäftigte auf Rechte aufmerksam machen

27. Oktober 2021 ©
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Neubrandenburg (dpa/mv) - Am Amazon-Standort in Neubrandenburg haben sich die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und weitere Organisationen am Mittwoch mit einer Info-Aktion an die Beschäftigten gewendet und auf die aus ihrer Sicht prekären Arbeitsbedingungen bei dem Versandhändler aufmerksam gemacht.
«Den Preis für die sprudelnden Gewinne des weltgrößten Online-Händlers bezahlen auch die Kolleginnen und Kollegen, die die Pakete transportieren und zustellen, und zwar mit prekären Arbeitsbedingen bei Subunternehmen oder als Solo-Selbständige», sagte die zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretärin im Landesbezirk Nord, Silvia Reichert, am Dienstag bereits im Vorfeld. Die Gewerkschaft fordert, dass Amazon diese Mitarbeiter direkt bei sich anstellt.
Amazon bestritt, dass es bei Subunternehmen generell prekäre Arbeitsbedingungen gebe. «Unsere Lieferservicepartner verpflichten sich vertraglich, die geltenden Gesetze insbesondere im Hinblick auf Löhne, Sozialabgaben und Arbeitszeiten einzuhalten. Wir prüfen Vorwürfe und greifen durch, sollten wir feststellen, dass ein Partner diese Erwartungen nicht erfüllt», hieß es von einem Sprecher am Dienstag. Daneben habe Amazon eine Fahrer-Hotline in mehreren Sprachen eingerichtet, bei der Betroffene anonym Hinweise auf schlechte Arbeitsbedingungen geben können.
Auch am Donnerstag soll es weitergehen, diesmal vor dem Amazon-Standort in Rostock. Die beiden Aktionen sind laut den Veranstaltern - zu denen im Nordosten neben dem Flüchtlingsrat MV auch die Beratungsstelle «CORRECT!» gehört - Teil von bundesweiten Aktionstagen, mit denen auf die Arbeitsbedingungen von Zustellern bei Amazon aufmerksam gemacht werden soll.
© dpa-infocom, dpa:211027-99-754049/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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