Ministerium spricht mit Unesco-Komitee über Windräder

22. Oktober 2021 ©
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Mainz (dpa/lrs) - Die von der Landesregierung geplante Errichtung von Windrädern auf belasteten Flächen im Pfälzerwald stößt auf Bedenken eines Gremiums der Weltkulturorganisation Unesco.
Es gebe deswegen Gespräche mit dem deutschen Komitee für das Unesco-Programm Mensch und Biosphäre (MAB), teilte ein Sprecher des Klimaschutz- und Umweltministeriums am Freitag in Mainz mit. Dieses Komitee kümmert sich um den Schutz des Biosphärenreservats Pfälzerwald.
«Es ist unstrittig, dass ein starker Ausbau der Erneuerbaren Energien zur Erreichung der Klimaziele unumgänglich ist», sagte dazu Staatssekretär Erwin Manz (Grüne). «Wir stehen auch in dieser Frage im guten und engen Austausch mit dem MAB-Komitee. Dabei ist klar, dass die Landesregierung nichts umsetzen wird, das den Status des Biosphärenreservats in Frage stellt.»
Für den Pfälzerwald, die Region und auch das Land wäre es eine Katastrophe wenn dieser Unesco-Status aberkannt würde, erklärte am Freitag der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Baldauf. Er warf Klimaschutzministerin Anne Spiegel (Grüne) vor, ein Schreiben des MAB-Komitees zurückzuhalten und kündigte an, dies im Umweltausschuss des Landtags auf die Tagesordnung zu setzen.
Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte, dass sich das MAB-Komitee in einem Brief mit Datum 7. September an das Ministerium gewandt habe. Eingegangen sei das Schreiben aber erst am 5. Oktober. Nach dem 7. September habe es ein mehrstündiges Gespräch mit dem MAB-Komitee im Ministerium gegeben. Dieser offene Dialog sei noch nicht abgeschlossen.
SPD, Grüne und FDP haben sich in ihrem Koalitionsvertrag dazu verpflichtet, die Kern- und Pflegezonen des Biosphärenreservats Pfälzerwald von der Windenergienutzung auszunehmen. In sogenannten Entwicklungszonen, etwa entlang von Autobahnen und Bahntrassen oder auf ehemaligen Militärflächen soll aber «eine naturnahe Windenergienutzung» ermöglicht werden. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz hält den Bau von etwa zehn Windrädern auf bereits durch menschliche Eingriffe belasteten Flächen im Pfälzerwald für realistisch.
© dpa-infocom, dpa:211022-99-698426/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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