Arbeitsagentur rechnet mit weniger Arbeitslosen im Jahr 2022
20. Oktober 2021
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20. Oktober 2021
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Erfurt (dpa/th) - Die Bundesagentur für Arbeit rechnet für das kommende Jahr mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit in Thüringen.
Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung erwarteten rund 8000 weniger Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt, teilte die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen am Mittwoch mit. Die Zahl der Arbeitslosen werde von 62.100 in diesem Jahr auf 54.100 im Jahr 2022 zurückgehen, so die Prognose.
Zugleich dürfte die Beschäftigung wachsen. Nach durchschnittlich 797.600 sozialversicherungspflichtigen Jobs in diesem Jahr würden es im kommenden Jahr durchschnittlich 800.700 sein. Das wären 3100 Beschäftigte mehr. Damit werde für Thüringen das bundesweit geringste Beschäftigungswachstum vorausgesagt.
Als große Aufgabe für die kommenden Jahre nannten die Arbeitsmarktforscher die demografische Entwicklung. «Gerade die Demografie erweist sie sich immer mehr als bremsender Faktor für die Wirtschaft, weil es immer schwieriger wird, Ersatz für Rentenabgänge zu finden», erklärte Markus Behrens, Geschäftsführer der Regionaldirektion. Vom Arzt über die Pflegekraft bis hin zum Bus- oder Lkw-Fahrer werde es in vielen Branchen an Fachkräften fehlen.
Dies lasse sich perspektivisch nur lösen, wenn unter anderem die Zuwanderung von Fachkräften forciert werde. Weil auch das Potenzial der Arbeitslosen immer weiter zurückgehe, werde das Thema Weiterbildung und Qualifizierung in Unternehmen immer wichtiger. Durch die fortschreitende Digitalisierung könnten viele Tätigkeiten durch technische Prozesse ersetzt werden. Zugleich entstünden neue Tätigkeiten mit höheren Anforderungsniveaus. «Dafür fehlt es aber wiederum an Personal», so Behrens.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH