Weinlese an Saale und Unstrut vor Ende
20. Oktober 2021
©
20. Oktober 2021
©
Freyburg (dpa/sa) - Die Winzer im Anbaugebiet Saale-Unstrut beenden in dieser Woche größtenteils die Weinlese.
Mit Ausnahme etwa vom Eiswein oder der Beerenlese werde die Hauptsaison dann ihr Ende finden, sagte Hans Albrecht Zieger, Präsident des Weinbauverbandes. Angesichts anfänglicher Befürchtungen seien die meisten Winzer mit dem Ernteergebnis «zufrieden». Der Ertrag sei «besser als gedacht».
Die Vorzeichen hätten sich insbesondere durch die langen Frostperioden im Winter eingetrübt, sagte Zieger. Erschwerend seien heftige Niederschläge im Spätsommer hinzugekommen, die die Gefahr von Fäulnis bargen. Das habe viele Winzer zu einer früheren Ernte gezwungen. Laut Zieger beliefen sich die letztendlichen Schäden auf bis zu 35 Prozent der Reben. Der Ertrag liege deutlich unter dem Jahresmittel.
Wegen des Niederschlags hätten die Reben besonders große und wässrige Trauben ausgebildet. Nun entscheide der Reifeprozess über die Güte der Weine. «In diesem Jahr ist die Kunst des Kellermeisters gefragt», sagte Zieger. Im Vorjahr seien die Weine von Saale-Unstrut «fruchtig und vollmundig» im Geschmack gewesen.
Terrassenförmige Weinberge an Saale und Unstrut prägen die mittelalterliche Kulturlandschaft vor allem im Süden Sachsen-Anhalts rund um Freyburg, Naumburg, Bad Kösen und in Thüringen um Bad Sulza. Zu dem heute insgesamt rund 800 Hektar großen Weinanbaugebiet gehören auch Rebanlagen in Höhnstedt (Saalekreis) am Süßen See bei Eisleben (Landkreis Mansfeld-Südharz), bei Zeitz (Burgenlandkreis), Jessen (Landkreis Wittenberg) und an der Havel in Brandenburg.
Bekannt ist Saale-Unstrut für Weiß- und Rotweine wie Müller-Thurgau, Silvaner, Bacchus, Riesling, Weiß- und Grauburgunder sowie Dornfelder und Portugieser. Zugleich gehören Raritäten wie André zur Sortenvielfalt. In Deutschland wird in 13 Regionen Qualitätswein auf einer Fläche von insgesamt rund 100.000 Hektar angebaut. Zu den größten Anbaugebieten gehören Rheinhessen und die Pfalz.
© dpa-infocom, dpa:211020-99-660548/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH