Emder Feuerschiff muss zur Reparatur in Werft

16. Oktober 2021 ©
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Emden (dpa/lni) - Fast vier Monate nachdem Unbekannte Löcher in den Rumpf bohrten, ist das Emder Feuerschiffes «Amrumbank/Deutsche Bucht» zurück in der Werft.
Zwei Schlepper zogen das Traditionsschiff von seinem Liegeplatz am Ratsdelft vor wenigen Tagen zur Reparatur in die Emder Werft und Dock GmbH (EWD). Dort solle das Schiff nun kontrolliert in Schräglage gebracht werden, um die Bohrlöcher von außen wieder zu verschweißen, sagte der Vorsitzende des Feuerschiff-Museumsvereins Heinz-Günther Buß. Außerdem sollen die durch den Wassereinbruch geschädigten Maschinen im Inneren überholt werden. Wie lang die Reparatur dauert, ist noch nicht klar.
Unbekannte hatten sich Mitte Juni Zugang zu dem frisch sanierten Feuerschiff und Emder Wahrzeichen mitten in der Innenstadt verschafft und vier Löcher in den Rumpf gebohrt. Rund 18 Kubikmeter Wasser liefen in den Maschinenraum. Ein Mitglied des Museumsvereins, dem das Schiff gehört, hatte den Einbruch rechtzeitig bemerkt und Schlimmeres verhindert. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter das Schiff mindestens in Schieflage bringen wollten und ermittelt wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung.
Mittlerweile ist auch der Schaden beziffert worden. Dieser liege bei rund 100.000 Euro, sagte Buß. Die Versicherung des Vereins übernehme die Kosten für die direkten Schäden, etwa die Reparatur des Rumpfes. Mithilfe von Spenden will der Verein die Kosten für die Schäden im Schiffsinneren bezahlen. Erst im vergangenen Dezember war das denkmalgeschützte Feuerschiff nach umfangreichen Sanierungsarbeiten zurück an den Liegeplatz am Ratsdelft geschleppt worden. Die Gesamtkosten der Sanierung lagen bei knapp fünf Millionen Euro.
Der Verein hofft, dass sich noch mögliche Zeugen der Tat bei der Polizei melden. «Vielleicht waren ja Urlauber dort, die etwas beobachtet haben», sagte Buß. Die Polizei setzt unterdessen auf die Auswertung von am Tatort gesicherten Spuren beim Landeskriminalamt in Hannover. Mit Ergebnissen sei voraussichtlich in etwa einem Monat zu rechnen, sagte eine Polizeisprecherin in Leer.
© dpa-infocom, dpa:211016-99-616683/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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