Schutzprogramm für den Feuersalamander
15. Oktober 2021
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15. Oktober 2021
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Weißenohe (dpa/lby) - Der wegen eines Hautpilzes bedrohte Feuersalamander soll besser geschützt werden.
Drei bayerische Naturschutzverbände starten nun ein Artenhilfsprojekt für diese Tierart. Das Umweltministerium stellt dafür 1,7 Millionen Euro bereit.
Am Freitag wollten der Bund Naturschutz in Bayern, des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV) und der Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern (LARS) die Initiative zur Rettung des Feuersalamanders vorstellen. Dazu wurde in Weißenohe (Landkreis Forchheim) auch Umweltminister Thomas Glauber (Freie Wähler) erwartet.
Wie die drei Verbände vorab mitteilten, soll bei dem Projekt nicht nur Wissen zusammengetragen werden, das für den Erhalt und Schutz der Art nötig ist, sondern es sollen auch ganz konkrete Schutzmaßnahmen getroffen werden. Bis August 2024 werden haupt- und ehrenamtliche Artenschützer in acht Schwerpunktgebieten Bayerns die Larven des Feuersalamanders zählen. So könne man einen Überblick gewinnen und Rückgänge im Bestand frühzeitig erkennen.
Im Juni 2020 wurde erstmals bei einem Feuersalamander aus dem Steigerwald bei Ebrach (Landkreis Bamberg) eine Infektion bestätigt. Der Pilz Bsal (Batrachochytrium salamandrivorans) wurde wahrscheinlich aus Asien eingeschleppt und war 2015 in Deutschland zum ersten Mal an einem freilebenden Tier nachgewiesen worden: in der Eifel an der belgischen Grenze. In den Niederlanden hat der Pilz den Feuersalamander fast ausgerottet, in Belgien ist die Population eingebrochen.
Der tödliche Hautpilz verursacht Löcher und Geschwülste und kann Salamander innerhalb weniger Tage töten. Auch Molche sind in Gefahr. Für den Menschen und andere Tiere ist der Pilz ungefährlich. Feuersalamander leben vor allem in Quellbereichen von Mittelgebirgsbächen sowie im alpinen Bereich.
© dpa-infocom, dpa:211015-99-603191/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH