Mehr Nachfragen nach Schönheits-OPs während Corona-Pandemie
14. Oktober 2021
©
14. Oktober 2021
©
Potsdam (dpa/bb) - Ärzte berichten von einem Anstieg bei Schönheitsoperationen in der Corona-Pandemie.
Vor allem hätten kleinere Gesichtseingriffe zugenommen, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), Lukas Prantl am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Prantl spricht von einem geschätzten Anstieg von rund 15 Prozent. DGPRÄC-Sprecherin Kerstin van Ark bestätigte den Anstieg aus Gesprächen mit etwa 20 bis 30 Ärzten.
Der Plastische und Ästhetische Chirurg Prantl vermutet, dass der Anstieg damit zusammenhänge, dass die Menschen in der Pandemie aufgrund vieler Video-Telefonate häufiger in den Spiegel sähen und kritischer mit ihrem Gesicht seien. Bei den Eingriffen im Gesichtsbereich ginge es häufig um Oberlid-, Gesichts- und Halsstraffungen.
Aber auch ein anderer Faktor spiele bei dem Anstieg eine Rolle, meint Prantl: «Die Patienten müssen während der Erholungsphase nach einer Behandlung nicht so häufig unter die Leute.» Fragen nach einem Verband oder einem veränderten Aussehen blieben so eher aus - eine Sorge vieler Patientinnen und Patienten, so Prantl.
Seit Donnerstag bis einschließlich Samstag treffen sich Ärzte aus ganz Deutschland im Kongresshotel Am Templiner See in Potsdam, um sich bei der gemeinsamen Jahrestagung der DGPRÄC und der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch Plastischen Chirurgen (VDÄPC) über verschiedene Themen der Medizin auszutauschen. Rund 600 Chirurgen haben sich laut DGPRÄC zur Tagung angemeldet.
Die ästhetische Chirurgie - oder auch Schönheitschirurgie genannt - zählt wie auch die Rekonstruktive, Verbrennungs- und Handchirurgie zur Plastischen Chirurgie.
Neben den Erfahrungen während der Corona-Pandemie soll es in der dreitägigen Veranstaltung auch um das Lipödem - einer krankhaften Fettverteilungsstörung, die sich bei Frauen an Hüften, am Po und beiden Beinen zeigt - gehen und die Brustrekonstruktion.
© dpa-infocom, dpa:211014-99-596884/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH