Antisemitismus-Beauftragter Schmutzler verlässt Ehrenamt

12. Oktober 2021 ©
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Schwerin (dpa/mv) - Zwei Jahre nach seiner Berufung zum Beauftragten für jüdisches Leben in Mecklenburg-Vorpommerns hat der frühere Richter Hansjörg Schmutzler dieses Ehrenamt aus persönlichen Gründen abgegeben.
Die auch für Kirchenfragen zuständige Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) bedauerte den Schritt und würdigte das Wirken des 70-Jährigen. «Gerade in Vorbereitung des Festjahres "321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" hat er eine Vorreiterfunktion übernommen und mit dem gleichnamigen Verein einen Vertrag ausgearbeitet, damit hier in Mecklenburg-Vorpommern viele Vereine und Freunde des jüdischen Lebens Veranstaltungen organisieren können. Viele Bundesländer folgten diesem Vorbild aus Mecklenburg-Vorpommern», betonte die Ministerin. Bundesweit seien so mehr als 500 Veranstaltungen geplant worden, etwa 50 davon allein in Rostock.
Erst 1994 waren in Schwerin und Rostock nach dem Holocaust wieder jüdische Gemeinden gegründet worden. Initiatoren waren Juden aus der ehemaligen Sowjetunion, die nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen waren. Heute zählen die beiden Gemeinden im Nordosten nach eigenen Angaben zusammen etwas mehr als 1000 Mitglieder.
Die Landesregierung hatte Schmutzler im Oktober 2019 zum «Beauftragten für jüdisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern und gegen Antisemitismus» berufen. Sie setzte damit unmittelbar nach dem Angriff eines Rechtsextremisten auf die Synagoge in Halle ein Zeichen gegen Hass und Gewalt und für die freie Ausübung der Religion. Nach den Worten Hoffmeisters wird Schmutzlers bisherige Vertreterin, die Referatsleiterin für Kirchen- und Religionsangelegenheiten im Justizministerium, Katja Ellenrieder, bis zur Neubesetzung die Aufgaben des Antisemitismus-Beauftragten wahrnehmen.
© dpa-infocom, dpa:211012-99-570573/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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