Veterinäre ermitteln Kontakte
12. Oktober 2021
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12. Oktober 2021
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Anklam (dpa/mv) - Im Zusammenhang mit einem Rinder-Herpes-Fall in der Region Anklam (Vorpommern-Greifswald) ermitteln die Veterinärbehörden alle Kontaktbetriebe in Deutschland und den Niederlanden.
Das sei nötig, um die Tierseuche BHV-1 möglichst schnell einzugrenzen, sagte der Leiter des Kreisveterinäramtes Holger Vogel am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Betroffen ist ein Zuchtbetrieb für Jungkühe, der etwa 1000 Tiere an mehreren Standorten hat. In solchen Zuchtbetrieben werden junge Kühe bis zu einer bestimmte Größe gehalten, bevor sie zu Milchviehbetrieben kommen. Bisher seien Kontaktbetriebe in den Landkreisen Rostock und Vorpommern-Rügen sowie in Holland bekannt.
Es bestehe der Verdacht, dass das Virus aus den Niederlanden eingeschleppt wurde, die nicht als BHV-1-frei gelten. «Deutschland gilt eigentlich als Rinder-Herpes-freies Gebiet», erläuterte Vogel. Dieser Status werde festgelegt, wenn innerhalb einer bestimmten Zeit kein BHV-1-Fall in Rinderbeständen war. Erst vor wenigen Monaten habe es allerdings auch einen Rinder-Herpes-Fall in Nordrhein-Westfalen gegeben.
Für den Fall bei Anklam wurde inzwischen ein Drei-Kilometer-Sperrgebiet festgelegt, das unter anderem Bugewitz und Kosenow betrifft. Rinderhalter dürfte dort nicht mit Tieren handeln. Besonders stark unter der Krankheit leidende Rinder müssten getötet werden, erläuterte Vogel. Bei Rindern, die nur das Virus und sonst keine Symptome haben, werde eine «wirtschaftliche Verwertung zugelassen.»
Die Tierseuche BHV 1 (Bovine Herpes Virus) gilt als hochansteckend und kann bei den Tieren zu Fieber, Fehlgeburten und einer geringeren Milchleistung führen. Für Menschen ist sie ungefährlich.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH