Pandemie erschwert Hilfe für Aussteiger aus rechter Szene

8. Oktober 2021 ©
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Hannover/Verden (dpa/lni) - Verschwörungserzählungen haben während der Corona-Pandemie starken Auftrieb bekommen.
Nach Angaben des niedersächsischen Justizministeriums versuchen Rechtsextremisten, diese mit ihren ideologischen Themen aufzuladen. «Das kann Radikalisierungsprozesse verstärken», teilte das Ministerium am Freitag nach einer Fachtagung zu Aussteigerprogrammen im Bereich Rechtsextremismus in Verden mit. «Verschwörungsnarrative rücken damit unter dem Brennglas der Pandemie stärker in den Fokus von Präventionsakteuren und Beratungsangeboten», hieß es in der Mitteilung. Bei dem Treffen von Fachleuten aus elf Bundesländern und eines Dachverbandes ging es um die Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeit der Aussteigerprogramme.
Dem Ministerium zufolge hat die Corona-Krise die Arbeit erschwert, denn persönliche Treffen mit Menschen, die aus der rechtsextremen Szene aussteigen wollen, waren nicht oder nur mit besonderen Vorkehrungen möglich. Zudem gebe es in Krisenzeiten ein großes Rückfallrisiko. Die Arbeit der Aussteigerprogramme sei daher besonders wichtig. Ein Ziel der zweitägigen Tagung war der Austausch darüber, welche Lösungsansätze sich bewährt haben und wie die Ausstiegsarbeit unter Pandemiebedingungen weiter entwickelt werden kann. Das Treffen wurde unter Federführung des Landespräventionsrates organisiert, der im niedersächsischen Justizministerium angesiedelt ist.
© dpa-infocom, dpa:211008-99-530829/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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