Urteil gegen Mutter im Missbrauchskomplex Münster
6. Oktober 2021
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6. Oktober 2021
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Münster (dpa) - Im Missbrauchskomplex Münster verkündet das Landgericht am Mittwoch (12.00 Uhr) das Urteil gegen die Mutter eines Opfers.
Die Anklage wirft der 31-Jährigen vor, den schweren wiederholten sexuellen Missbrauch ihres heute elfjährigen Sohnes nicht verhindert zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat zehn Jahre Haft gefordert; ihrer Ansicht nach hat der Prozess die Vorwürfe gegen die Deutsche zumindest in Teilen bestätigt. Die Frau hatte vor den Plädoyers überraschend noch ein Teilgeständnis abgelegt. Sie hatte am vorletzten Prozesstag eingeräumt, den Missbrauch geahnt, eine Trennung von ihrem Lebensgefährten aber nicht geschafft zu haben.
Der IT-Techniker gilt als Drahtzieher in dem Komplex, der sich um Vergewaltigungen von Kindern in einer Gartenlaube in Münster und anderen Orten in Deutschland dreht. Der Mann wurde im Hauptprozess zu 14 Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Dieses Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Münster ist neben Lügde und Bergisch Gladbach einer von drei großen Missbrauchsfällen der vergangenen Jahre in Nordrhein-Westfalen. Der Fall kam im Juni 2020 nach Ermittlungen in einer Gartenlaube ans Licht. Im Zuge dessen hatte es in mehreren Bundesländern und im Ausland Festnahmen gegeben.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH