Carl-Loewe-Festtage im Zeichen der Chormusik
4. Oktober 2021
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4. Oktober 2021
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Löbejün (dpa/sa) - Nicht «nur» Balladen: Unter dem Motto «Carl Loewe und seine Chöre» widmen sich die 8.
Festtage zu Ehren des Komponisten seinen in Vergessenheit geratenen Chorwerken. Nach Angaben der Organisatoren stehen von Dienstag an (5. Oktober) bis zum 10. Oktober Konzerte, eine Ausstellung, und Aufführungen von zum Teil noch nie gespielten Stücken auf dem Programm. «Es gibt viele Facetten seines Schaffens, viel Neues wollen wir zeigen», sagte Andreas Porsche, Präsident der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft Löbejün. Etwa 80 bis 100 Chorwerke habe der Komponist geschrieben, auch lustige Stücke, sagte Porsche. «Er hat schon als Jugendlicher geschrieben.»
In der heutigen Kleinstadt Wettin-Löbejün (Saalekreis) wurde der Komponist vor 225 Jahren geboren. Carl Loewe (1796-1869) gilt als Begründer der Ballade, rund 500 habe er komponiert. Er vertonte unter anderem Goethes Erlkönig, schrieb Kirchenmusik, Opern, Sinfonien und arbeitete viele Jahre als Kantor und Organist in Stettin. Als sein Lehrmeister galt Carl Maria von Weber, sagte Porsche. 1869 starb Loewe in Kiel. Zu seinem Werk gehören 18 Oratorien und sechs Opern.
Die diesjährigen Festtage erinnern zudem an die Hochzeit des Komponisten vor 200 Jahren mit Julie von Jacob, der Tochter eines Universitätskanzlers in Halle. «Wir haben das Aufgebot als Originaldokument von einem Sammler bekommen», sagte Porsche. Die internationale Gesellschaft widmet sich der Pflege des künstlerischen Erbes und dem Leben des Komponisten.
Neben den Festtagen erinnert auch ein Museum mit zahlreichen Sammlerstücken wie Notenbüchern und Tonträgern in dem Geburtsort an Loewes Werk. Löbejün entwickelte sich nach 1990 mit ehrenamtlichen Engagements von Musikfreunden wie dem Mediziner Porsche zu einem Treff für Fans von Loewes Musik aus dem In- und Ausland.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH