Bahnfahrer mit gestohlenem jüdischen Gedenkstein gefasst
1. Oktober 2021
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1. Oktober 2021
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Göttingen/Kassel (dpa) - Die Bundespolizei hat im Hauptbahnhof Göttingen einen Mann mit einem gestohlenen jüdischen Gedenkstein gefasst.
Eigentlich waren die Beamten vom Zugpersonal alarmiert worden, weil der 65-Jährige am Donnerstagabend ohne Ticket von Kassel nach Göttingen gefahren war. Bei seiner Kontrolle fanden sie dann den quadratischen Stein mit der beschrifteten Messingtafel.
Der Mann habe angegeben, dass er ihn in Kassel ausgegraben habe, teilte die Bundespolizei am Freitag mit. Gründe dafür nannte er nicht. Der Verein Stolpersteine in Kassel hatte der Polizei zufolge das Fehlen noch nicht bemerkt. Die Beamten stellten das Diebesgut sicher und leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen Erschleichens von Leistungen und Diebstahls im besonders schweren Fall ein.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus, indem er kleine Messingtafeln mit ihren Namen vor ihren letzten Wohnorten ins Pflaster einlässt. Bis heute hat er nach eigenen Angaben bundesweit in 1265 Kommunen und in 21 europäischen Ländern Stolpersteine verlegt.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH