Linke muss wieder mehr vor Ort sein

28. September 2021 ©
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Leipzig (dpa/sn) - Der Gewinner des einzigen Linken-Direktmandats in Sachsen, Sören Pellmann, erklärt das schwache Abschneiden seiner Partei mit einer fehlenden Verankerung in der Region.
Es räche sich für die Linke, dass sie oft nicht mehr vor Ort präsent sei, sagte Pellmann der «Leipziger Volkszeitung» (Dienstag). «Man darf nicht nur vor Wahlkämpfen in die Oberzentren gehen, sondern muss das über einen langen Zeitraum machen. Da werden wir jetzt ansetzen müssen.»
Der 44 Jahre alte Pellmann hatte bei der Bundestagswahl in Leipzig-Süd neben den Berlinern Gregor Gysi und Gesine Lötzsch eines der bundesweit drei Direktmandate der Linken geholt. Dadurch kann die Partei in Fraktionsstärke in den Bundestag einziehen, obwohl sie mit 4,9 Prozent der Zweitstimmen an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte.
Er sei in allen 16 Wahlkreisen in Sachsen unterwegs gewesen und habe außerhalb von Leipzig eine Stimmung wahrgenommen, die man aus der Stadt gar nicht kenne, sagte Pellmann. «Es wird offen rechts gedacht, vielfach auch sehr hasserfüllt. Obwohl die Situation gar nicht so problematisch ist, es keine hohe Arbeitslosigkeit oder überhaupt ein Geflüchteten-Wohnheim gibt.»
Zu seinen Ambitionen im Bundestag sagte Pellmann, er könne sich vorstellen, Fraktionsvorsitzender zu werden. Sollte das bisherige Duo an der Fraktionsspitze, Amira Mohamed Ali und Dietmar Bartsch, aber weitermachen wollen, habe es seine volle Unterstützung.
© dpa-infocom, dpa:210928-99-393021/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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