Früherer ASB-Geschäftsführer räumt Vorwurf ein

27. September 2021 ©
27. September 2021 ©
Hildesheim (dpa/lni) - Ein ehemaliger Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), der sich seit Montag in Hannover vor Gericht verantworten muss, hat einen der Vorwürfe eingeräumt.
Ihm werden nach Angaben des Landgerichts Hildesheim Untreue im besonders schweren Fall in zehn Fällen sowie Urkundenfälschung vorgeworfen. Der 49-Jährige soll zwischen August 2013 und Februar 2019 zahlreiche ungerechtfertigte Gehaltszahlungen und Zulagen an sich selbst veranlasst haben. Außerdem soll er eine Rechnung für Sanitärarbeiten in seinem Privathaushalt gefälscht haben, so dass seine ASB-Firma Rechnungsempfänger war. Der entstandene Schaden liegt bei mehr als 160.000 Euro.(Az.: 22 KLs 4252 Js 110911/19)
Zum letzteren Punkt habe sich der Angeklagte am ersten Verhandlungstag eingelassen und die Urkundenfälschung eingeräumt, sagte ein Gerichtssprecher. «Bezüglich der zehn vorgeworfenen Fälle der Untreue im besonders schweren Fall hat der Angeklagte angegeben, dass er niemals eine Mitarbeiterin zur Ausführung solcher Zahlungen angewiesen habe», berichtete er. Der Angeklagte soll die Auszahlungen über eine Mitarbeiterin veranlasst haben. Die Frau hatte den Angeklagten im Ermittlungsverfahren beschuldigt, so der Sprecher. Laut dem Angeklagten seien Sonderzahlungen ordnungsgemäß erfolgt und er wisse nicht, warum ihn die Mitarbeiterin damit belaste.
Der Angeklagte wurde bereits vor etwa zwei Jahren zu einer sechseinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Er wurde schuldig gesprochen, weil er rund 6,85 Millionen Euro, die vom Innenministerium für Flüchtlingsheime überwiesen worden waren, für private Zwecke genutzt hatte. Das Urteil ist rechtskräftig. Die neuen Anschuldigungen, die nun verhandelt werden, seien damals noch nicht bekannt gewesen, sagte ein Gerichtssprecher. Im Fall einer erneuten Verurteilung werde eine Gesamtfreiheitsstrafe gebildet.
Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.
© dpa-infocom, dpa:210927-99-384444/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Das könnte Sie auch interessieren ...

expand_less