SPD gewinnt in Hamburg, CDU stürzt ab

27. September 2021 ©
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Hamburg (dpa/lno) - Die SPD ist bei der Bundestagswahl in Hamburg mit Abstand stärkste Kraft geworden.
Laut dem von Landeswahlleiter Oliver Rudolf am Sonntagabend verkündeten vorläufigem Endergebnis kam sie auf 29,7 Prozent. Auf Platz zwei landeten die Grünen mit deutlichen Zugewinnen auf 24,9 Prozent. Die CDU stürzte auf 15,5 Prozent ab und erzielte ihr historisch schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl in Hamburg. Auf die FDP entfielen 11,4, auf die Linke 6,7 und auf die AfD 5,0 Prozent. Von den sechs Direktmandaten der Stadt gingen vier an die SPD, erstmals konnten die Grünen zwei für sich verbuchen. Die Wahlbeteiligung stieg von zuletzt 76 auf 77,8 Prozent.
In Eimsbüttel setzte sich der langjährige Justizsenator Till Steffen (Grüne) bei den Erststimmen knapp gegen den SPD-Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen, durch, der das Direktmandat seit 2013 gehalten hatte. In Altona nahm die ehemalige Grünen-Bürgerschaftsabgeordnete Linda Heitmann dem SPD-Bundestagsabgeordneten Matthias Bartke das Direktmandat ab. Die vier anderen Mandate gingen an die SPD-Kandidaten Aydan Özoğuz (Wandsbek), Falko Droßmann (Mitte), Dorothee Martin (Nord) und Metin Hakverdi (Bergedorf-Harburg).
Sicher neu aus Hamburg im Bundestag sind neben Heitmann und dem bisherigen Leiter des Bezirksamts Mitte, Droßmann, auch die Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Beck und der FDP-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Michael Kruse. CDU-Landeschef Christoph Ploß dürfte als Spitzenkandidat erneut das Ticket nach Berlin gelöst haben. 2017 hatte er in Nord noch das Direktmandat geholt.
Da erst mit Vorliegen des bundesweiten vorläufigen Endergebnisses errechnet werden kann, wie viele Kandidaten über die Landeslisten ihrer Parteien ein Ticket nach Berlin lösen, stand bis zum frühen Montagmorgen noch nicht fest, ob auch Annen auf Platz zwei der SPD-Landesliste oder Franziska Hoppermann auf Platz zwei der CDU es geschafft haben. Für den SPD-Abgeordneten Bartke aus Altona auf Listenplatz vier und die bisherigen CDU-Abgeordneten Christoph de Vries und Rüdiger Kruse auf den Plätzen drei und vier bestand aber kaum mehr Hoffnung.
Nach einer Wahlrechtsreform im vergangenen Jahr können Überhangmandate teilweise mit Listenmandaten derselben Partei auch in anderen Bundesländern verrechnet werden. Bis zu drei Überhangmandate werden nicht durch Ausgleichsmandate kompensiert, wenn der Bundestag seine Soll-Größe von 598 Sitzen überschreitet. Hamburg dürfte künftig dadurch nur noch 12 Abgeordnete stellen, bisher waren es 16. 6 sind allein durch die Direktmandate vergeben.
Im Vergleich zur Bundestagswahl vor vier Jahren verbesserte die SPD ihr Hamburger Ergebnis unter Kanzlerkandidat und Ex-Bürgermeister Olaf Scholz um 6,2 Punkte. Die Grünen legten um 11 Punkte zu und die FDP um 0,6 Punkte. Die CDU verbuchte ein Minus von 11,7, die Linke verschlechterte sich um 5,5 Punkte. Die AfD fuhr ein Minus von 2,8 Punkten ein.
Der Anteil der Briefwähler stieg Rudolf zufolge auch pandemiebedingt auf einen neuen Rekord von auf 51,3 Prozent. 2017 hatte er noch bei 37 Prozent gelegen.
© dpa-infocom, dpa:210927-99-375589/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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