Wertvoller Brief wird versteigert

25. September 2021 ©
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Wiesbaden/Hannover (dpa/lni) - Ein einmaliger Brief aus Hannover kommt bei der Versteigerung der Briefmarkensammlung des früheren Tengelmann-Chefs Erivan Haub unter den Hammer.
Es handelt sich um einen Auslandsbrief, der 1861 von Hannover aus nach Chile geschickt wurde. Das Startgebot bei der Auktion am Samstag liegt bei 50.000 Euro - der Brief ist das teuerste Stück der Auktion in Wiesbaden. Sein Wert ergebe sich aus seiner Einzigartigkeit, teilte das Briefmarkenauktionshaus Heinrich Köhler mit.
Der sogenannte Ersttagsbrief, den der Versender am ersten Gültigkeitstag der verwendeten hannoverschen Briefmarken aufgab, gelangte den Angaben zufolge auf einer abenteuerlichen Reise bis nach Chile: Er fuhr unter anderem mit der Panama Railway von der Atlantikküste zur Pazifikküste Südamerikas und von dort weiter mit dem Schiff.
Unter den Hammer kommt am Samstag in Wiesbaden auch ein Brief des Oldenburger Kunstvereins mit den Briefmarken des Herzogtums Oldenburg von 1861, verschickt nach Zürich. Das Startgebot dabei liegt bei 20.000 Euro.
Die Briefmarkensammlung des früheren Tengelmann-Chefs wird seit mehreren Jahren nach und nach in Wiesbaden versteigert. Ein anonymer Bieter gab etwa 2019 genau 1,26 Millionen Euro für die Briefmarke «Baden-Fehldruck 9 Kreuzer» aus der Sammlung von Haub aus. Beim Druck der Marke aus dem Jahr 1851 wurde versehentlich zu grünem statt rosafarbenem Papier gegriffen und damit eine philatelistische Berühmtheit geschaffen.
Der der frühere Tengelmann-Chef Haub war 2018 im Alter von 85 Jahren gestorben. Der Milliardär hatte das Unternehmen mit Sitz in Mülheim an der Ruhr mehr als 30 Jahre geführt und Tengelmann zu einem international tätigen Warenhandelskonzern ausgebaut.
Für die Versteigerung der gesamten Erivan-Sammlung sind Auktionen weltweit geplant. Der Unternehmer hat nach Einschätzung von Experten im Laufe seines Lebens eine der bedeutendsten Sammlungen der vergangenen hundert Jahre weltweit zusammengetragen.
Zu den Highlights der Auktion am Samstag gehört auch ein Brief aus Deutschlands ältestem Seebad Heiligendamm mit einem Startgebot von 30.000 Euro. Auch neu entdeckte Funde sind dabei, darunter ein angebrannter Brief aus dem im amerikanischen Lakehurst bei der Landung explodierten Zeppelin «Hindenburg». Der Brief wurde 1937 trotz der Beschädigungen in einer Cellophanhülle an die Empfängerin zugestellt.
© dpa-infocom, dpa:210925-99-353106/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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