Kontrollen führen zu Wartezeiten

24. September 2021 ©
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Schönefeld (dpa) - Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) rechnet für September am Hauptstadtflughafen BER mit 1,5 Millionen Fluggästen.
Das wären in etwa so viele wie im gesamten ersten Halbjahr, sagte der scheidende Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Freitag. Er informierte den Aufsichtsrat zum letzten Mal vor seiner Rente über die aktuelle Verkehrs- und Finanzlage des Unternehmens. Aufgrund der aufwendigeren Kontrollen in der Corona-Krise komme es mit steigenden Passagierzahlen derzeit immer wieder zu längeren Wartezeiten und Schlangen an den Kontrollpunkten.
Aktuell wird der Flugverkehr nach wie vor ausschließlich über das neue Hauptterminal 1 abgewickelt. Ob angesichts der steigenden Auslastung bald auch das Terminal T2 erstmals geöffnet wird, ließ Lütke Daldrups künftige Nachfolgern, Aletta von Massenbach, offen. «Wir müssen im Moment sehr auf Sicht fahren», sagte sie am Freitag. «Was wir relativ gut einschätzen können, sind die nächsten sechs Wochen.» In etwa so lange würde es demnach auch brauchen, das längst fertiggestellte T2 in Betrieb zu nehmen.
Unterdessen bleibt die finanzielle Lage am BER weiter kritisch. Noch bis Februar sei das Unternehmen liquide, sagte von Massenbach. Bis dahin brauche es weitere Mittel der Eigentümer - Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg. Diese wollen den Flughafen bis 2026 mit rund 2,4 Milliarden Euro unterstützen. Knapp die Hälfte davon soll in Form einer Teilentschuldung fließen. Hinzu kommen unter anderem 800 Millionen Euro Liquiditätshilfen. Derzeit prüft die EU-Kommission, ob diese Unterstützung EU-rechtskonform ist.
Für den scheidenden Flughafenchef Lütke Daldrup war es die letzte Aufsichtsratssitzung. Im Oktober geht er in Rente, dann wird die bisherige Finanzchefin von Massenbach übernehmen. Lütke Daldrup hatte den BER nach jahrelangen Verzögerungen im vergangenen Jahr in Betrieb genommen. «Ich habe mich gefreut, dass der Flughafen so viel Interesse gefunden hat in der Region», sagte er zum Abschied am Freitag. «Ich glaube, wir haben jetzt eine Situation erreicht, in der wir ein bisschen entspannter die Themen diskutieren können.»
Für den neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Jörg Simon, war es wiederum die erste Gremiumssitzung in dieser Funktion. Der langjährige Vorstandsvorsitzende der Berliner Wasserbetriebe war im April in den Aufsichtsrat berufen worden und übernahm dort jüngst die Aufgaben des bisherigen Vorsitzenden Rainer Bretschneider, der ebenfalls in den Ruhestand gegangen ist.
© dpa-infocom, dpa:210924-99-347338/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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