Kunstsammlung zeigt Werke von Braque

23. September 2021 ©
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Düsseldorf (dpa) - Picasso kennt jeder, aber beim Namen Georges Braque machen viele ein Fragezeichen.
Dabei war der französische Maler Braque (1882-1963) ein enger Freund Picassos. Beide begründeten vor dem Ersten Weltkrieg revolutionäre Etappen in der Geschichte der modernen Malerei: den Kubismus. Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf würdigt die wichtigste Schaffensphase Braques von 1906 bis 1914 nun in der Ausstellung «Georges Braque. Erfinder des Kubismus» (25.9.-23.1.2022). Gezeigt werden rund 60 Meisterwerke aus großen internationalen Museen, Privatsammlungen und der Kunstsammlung.
Die Malerfreunde Braque und Picasso konnten unterschiedlicher kaum sein. Der groß gewachsene Hobby-Boxer Braque arbeitete ruhig, bedächtig und auf den Punkt, sagt Kuratorin Susanne Meyer-Büser. Der quirlige Spanier Picasso sprühte vor Temperament, war sprunghaft, liebte die Frauen. Während Braque zwischen 1907 und 1914 etwa 300 Werke produzierte, waren es bei Picasso drei- bis viermal so viel. Trotzdem sahen sich Picasso und Braque beinahe täglich. «Wild Men of Paris» nannte eine US-Zeitschrift die Künstler. Ihre Freundschaft wurde durch den Weltkrieg beendet - aus dem Braque schwer am Kopf verwundet zurückkehrte.
«Die Erfindung des Kubismus war der Quantensprung in der Malerei», sagt Meyer-Büser. Braque und Picasso entwickelten die Geometrisierung der Malerei und die Zersplitterung der Formen gemeinsam. Robert Delaunay, Albert Gleizes und andere sogenannte «Salon-Kubisten» hätten gefälliger gemalt, so die Kuratorin. Braque wechselte seinen Stil in schnellem Tempo. Er war radikal - auch in der Reduzierung der Farbe, was nach Ansicht von Kunsthistorikern auf das Aufkommen des Films zurückzuführen ist.
Braques Schaffen wird in der Ausstellung in Kontext zu den Erfindungen der Vorkriegszeit gesetzt. Automobile, Flugzeuge, Röntgen, Quantentechnik eröffneten neue Perspektiven auf die Welt. Braque und Picasso waren auch begeisterte Kinogänger. Die sehenswerte Schau bietet auch einen Exkurs in die Anfänge des Films, als noch keine ethischen Maßstäbe an das neue Medium angelegt wurden. So waren die Kameras ganz nah dran, als sich der Schneider Franz Reichelt 1912 in einem Fallschirmanzug vom Eiffelturm stürzte und ungebremst auf dem Boden aufschlug.
© dpa-infocom, dpa:210923-99-326599/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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