FDP befürchtet mit Novelle Bedeutungsverlust in Parlamenten
22. September 2021
©
22. September 2021
©
Hannover (dpa/lni) - Einer möglichen Novellierung des Kommunalverfassungsgesetzes in Niedersachsen steht die FDP-Fraktion im niedersächsischen Landtag skeptisch gegenüber.
Fraktionschef Stefan Birkner forderte die Abgeordneten von CDU und SPD dazu auf, von den beabsichtigten Änderungen Abstand zu nehmen. Diese würden dazu führen, dass in den kommunalen Vertretungen kleinere Parteien und Einzelbewerber in den wichtigen Gremien der politischen Willensbildung in vielen Fällen nicht mehr stimmberechtigt seien.
Im Frühjahr hatte die Landesregierung eine Novelle erarbeitet, die unter anderem die Verteilung der Sitze in den Fachausschüssen neu regeln soll. In dem Vorschlag heißt es, dass das Sitzverteilungsverfahren bei der Bildung von Ausschüssen der kommunalen Vertretungen auf das d‘Hondtsche Höchstzahlverfahren umgestellt werden. soll. Dieses Verfahren erscheine eher geeignet, stabile Mehrheitsverhältnisse in den Ausschüssen zu gewährleisten als das bisherige Verfahren Hare-Niemeyer.
«Die Pläne von SPD und CDU, nach der Kommunalwahl das Auszählverfahren für die Ausschüsse in den Räten und Kreistagen zu ihren Gunsten zu verändern, offenbart ein fragwürdiges Demokratieverständnis», sagte Birkner. So sei die FDP bei den Kommunalwahlen in vielen kommunalen Vertretungen deutlich gestärkt worden. Trotz des Zugewinns an Mandaten solle «nun das Stimmrecht in den Ausschüssen genommen werden».
© dpa-infocom, dpa:210922-99-310045/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH