Autorin Liebmann beklagt Umgang mit Kultur in Corona-Zeiten

20. September 2021 ©
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Neubrandenburg (dpa) - Die Schriftstellerin Irina Liebmann hat den Umgang mit der Kultur in Deutschland in Corona-Zeiten beklagt.
Der sofortige Verzicht auf die gesamte Kultur 2020 wäre nicht nötig gewesen, sagte sie am Montagabend bei der Eröffnung der Uwe-Johnson-Literaturtage 2021 in Neubrandenburg. Sie nehme Deutschland als äußerst gespaltenes Land wahr: Es werde gesund oder krank, in geimpft oder ungeimpft eingeteilt. In solchen Zeiten zu schreiben oder zu malen, sei sehr schwierig. «Der Tod ist so in das Bewusstsein geschoben worden wie sonst nur in Kriegszeiten.»
Liebmann kritisierte außerdem, dass die russische Kultur seit langem aus dem Kreis der Kultur Europas ausgeschlossen sei. Dabei stelle diese hier auch eine tragende Säule dar.
Die 78-Jährige las zur Eröffnung aus ihrem Roman «Die Große Hamburger Straße», in dem sie tief in die Geschichte der Straße im alten Zentrum von Berlin eintaucht. Für den Roman hatte sie 2020 den Uwe-Johnson-Hauptpreis erhalten, der mit 20.000 Euro dotiert ist. Den Roman hatte Liebmann unmittelbar zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 in Berlin vorgestellt. In Neubrandenburg fand erst die zweite Lesung statt.
Das Motto der Literaturtage, die die Mecklenburgische Literaturgesellschaft (MLG) und die Johnson-Bibliothek Güstrow organisieren, lautet in diesem Jahr «Literatur als Aufstörung?». Damit will die MLG vor allem Meinungen mehr Raum geben, die «vom gesellschaftlichen Mainstream abweichen», wie ihr Vorsitzender Carsten Gansel erklärte. Bis Ende Oktober werden zu Lesungen und Gesprächen dabei Angelika Klüssendorf («Vierunddreißigster September»), Benjamin Quaderer («Für immer die Alpen»), Michael Meyen und Helmut Böttiger erwartet.
Die Uwe-Johnson-Literaturtage gelten seit Jahren als aktuell-gesellschaftliches Forum für Literatur und zeitgenössische Texte. Johnson (1934-1984), Autor der «Jahrestage», wird zu den wichtigsten Schriftstellern des geteilten Deutschlands gezählt.
© dpa-infocom, dpa:210920-99-293458/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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