Danger Dan und Igor Levit bei Forstrock
19. September 2021
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19. September 2021
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Jamel (dpa/mv) - Am zweiten Festivaltag von «Jamel rockt den Förster» haben Rapper Danger Dan und Pianist Igor Levit leisere, jedoch nicht minder wirkungsvolle Töne angeschlagen.
Für ihn sei sein Engagement gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus Teil seiner Staatsbürgerpflichten: «Wenn du siehst, mit deinen Augen, oder hörst, dass Unrecht geschieht, dass Menschen angegriffen werden, wegen ihrer Herkunft, ihrer Hauptfarbe, ihrer Religion (...), dann hilf ihnen», sagte Igor Levit am Samstagabend der Deutschen Presse-Agentur.
Daniel Pongratz, wie Danger Dan mit bürgerlichem Namen heißt, sieht das genauso. «Mich macht das einfach sauer und ich finde das total anstrengend nicht darauf zu reagieren», bemerkte der Musiker.
Bei im Gegensatz zum Vortag deutlich freundlicherem Wetter mischten sich unter das merklich jüngere Publikum auch einige Familien. Das in diesem Jahr nach einjähriger Pause wieder stattfindende Festival in Jamel bei Wismar will ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Wegen der Pandemie sind in diesem Jahr weniger Gäste zugelassen, es gilt zudem die sogenannte 3G-Regel - Besucher mussten also geimpft, genesen oder getestet sein.
Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), schaute am Samstag vorbei. «Jamel rockt den Förster ist längst weit mehr als ein Konzert. Es ist das Zeichen: Wir geben Rechtsextremisten keinen Raum in unserem Land. Wir geben kein Dorf verloren.», sagte Schwesig. Sie sei dankbar dafür, dass sich überall im Land Menschen für die Demokratie engagieren.
Zum Abschluss zeigten sich die Organisatoren, Birgit und Horst Lohmeyer sichtlich zufrieden: «Das kleine Forstrock-Festival 2021 war durch und durch ein Erfolg.» Sie freuten sich, dass ihr Corona-Konzept aufgegangen sei und kündigten an, dass das 15-jährige Bestehen im kommenden Jahr groß gefeiert werde.
Vor 450 Zuschauern spielten am Samstag neben den beiden Headlinern die Popbands Il Civetto und Bukahara. Die Musiker sorgten auch am zweiten Tag der Veranstaltung für Partystimmung, ohne dass der gute Zweck für den das Forstrock-Festival steht, je aus dem Fokus geriet. Seit 2007 findet es statt, um auf die starke Neonazi-Szene in dem Ort aufmerksam zu machen. Die Festival-Organisatoren hießen in den vergangenen Jahren schon große deutsche Bands wie die Ärzte, die Toten Hosen oder die Beatsteaks willkommen. Normalerweise finden rund 1500 Gäste den Weg in die kleine Gemeinde.
Für Besucher war in diesem Jahr auch über die Hygieneregeln hinaus nicht alles so wie sonst: Keine Infostände von Vereinen und Initiativen, keine Workshops und keine Möglichkeit zu campen. Was jedoch unverändert blieb: Um trotz der hochkarätigen Gäste nicht von Zuschauern überrannt zu werden, blieb das Line-up wie auch in den vergangenen Jahren bis zum letzten Moment ein streng gehütetes Geheimnis.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH