Nach Verdacht auf Tollwut bei einem Hund 41 Menschen geimpft

15. September 2021 ©
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Bremen (dpa) - Nach dem Verdacht auf Tollwut bei einem rechtswidrig nach Bremen gebrachten Hundewelpen sind 41 Kontaktpersonen gegen die für Menschen tödliche Erkrankung geimpft worden.
In der Stadt Bremen sind elf Menschen betroffen, darunter drei Jugendliche, wie der Sprecher des Gesundheitsressorts am Mittwoch sagte. Im niedersächsischen Landkreis Verden bekommen 30 Personen eine Antikörper-Therapie, wie der Sprecher des Kreises sagte. Für einen Impfschutz sind mehrere Spritzen nötig.
Eine Familie hatte den Welpen aus dem Ausland nach Bremen gebracht, obwohl dieser nicht den vorgeschriebenen Impfschutz gegen Tollwut hatte. Das kranke Tier wurde zunächst in einer Bremer Tierarztpraxis behandelt und starb später in einer Tierklinik im Kreis Verden. Ein Schnelltest auf Tollwut fiel positiv aus, das Ergebnis der amtlichen Bestätigungsuntersuchung wird Ende der Woche erwartet. Das Gesundheitsressort rechnet damit, dass der Verdacht bestätigt wird.
Nach Bekanntwerden des positiven Schnelltests am Freitag richteten das Gesundheitsressort und das Gesundheitsamt Bremen Krisenteams ein. Alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, Kliniken und Notfallmediziner in Bremen wurden informiert und auf die mögliche Versorgung von Menschen mit Tollwut vorbereitet. «Wir nehmen das absolut ernst», sagte der Sprecher des Gesundheitsressorts. Alle Kontaktpersonen seien so schnell wie möglich geimpft worden. Pro Person seien bis zu fünf Impfungen nötig. «Mehr kann man nicht tun.»
Bislang zeige keine Kontaktperson Krankheitszeichen, sagte der Sprecher. Das Ressort rechne damit, dass die Impfungen wirkten und niemand erkranke. Die Krisenteams seien wieder aufgelöst. Derzeit sei die Lage ruhig. «Wir sehen uns in einer Situation, die entspannt und gut beherrschbar ist», so der Sprecher des Gesundheitsressorts. Inwieweit sich die Familie, die den Welpen nach Bremen brachte, strafbar gemacht hat, werde geprüft.
Tollwut ist eine gefährliche Infektionskrankheit. Sie kann durch infektiösen Speichel vom Tier auf den Menschen übertragen werden - etwa nach einem Biss. «Im Prinzip ist es ein Todesurteil, wenn man nicht innerhalb der ersten Tage impft», sagte der Vorstandsvorsitzende des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg, Egbert Tannich. «Theoretisch kann man sich auch infizieren, wenn man Wunden an der Hand hat und mit dem Speichel des Hundes in Kontakt kommt.»
In Deutschland wurde Tollwut bei Wildtieren systematisch bekämpft, seit 2008 gilt das Land als tollwutfrei. Risiken für die Bevölkerung gibt es dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge fast ausschließlich bei Reisen in Ländern mit vielen Tollwut-Fällen. Den letzten Tollwutfall bei einem in Deutschland wohnhaften Menschen gab es demnach im Jahr 2007 - der betroffene Mann war in Marokko von einem Hund gebissen worden.
© dpa-infocom, dpa:210915-99-230013/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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