Kirchensynode tagt in Worms
11. September 2021
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11. September 2021
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Worms (dpa) - An einem historischen Ort der Reformation ist die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) am Samstag in Worms zusammengetreten.
Vor 500 Jahren trat Martin Luther auf einem Reichstag in Worms vor dem Kaiser für seine Glaubensüberzeugungen ein. «Wir sind eine Lutherstadt, weil hier der Reichstag stattfand», sagte Präses Ulrich Oelschläger, der selbst ein Wormser ist, bei der Begrüßung der Teilnehmer. Die Synode ist gemäß der Kirchenordnung das «maßgebende Organ» der hessen-nassauischen Kirche, die sich auf Gebiete in Hessen und Rheinland-Pfalz erstreckt.
Im Zentrum der Versammlung steht die Arbeit an dem auf zwei Jahre angelegten Projekt «ekhn2030». Damit will die Kirche Antworten geben auf gesellschaftliche Veränderungen und knapper werdende eigene Ressourcen. Dazu sollen nahezu alle Arbeitsbereiche von der Kinder- und Jugendarbeit bis hin zu Medienarbeit unter die Lupe genommen werden.
Aktuell auf die Tagesordnung genommen wurde das Thema Afghanistan. Dabei wollen die Delegierten an einer Resolution arbeiten, die Bund und Länder auffordert, bereits hier lebenden Geflüchteten eine sichere Perspektive zu geben. Oelschläger erinnerte an die Terroranschläge in den USA am Tag genau vor 20 Jahren, die schließlich zum Krieg in Afghanistan geführt hätten. Erwartet wurde für den Nachmittag auch ein Grußwort der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD).
Die Synode findet erstmals als hybride Veranstaltung mit rund 80 Teilnehmern vor Ort statt, weitere Synodale wurden per Video zugeschaltet. Die Synode erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Aktuell hat sie 140 Sitze.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH