Mutmaßlich islamistischer Angriff

10. September 2021 ©
10. September 2021 ©
Berlin (dpa) - Knapp eine Woche nach dem möglicherweise islamistisch motivierten Mordversuch an einer Frau in Berlin sitzt der Angreifer weiter in Untersuchungshaft.
Es gebe keine Veränderung, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Freitag. Der 29-jährige mutmaßliche Messerstecher wurde kurz nach der Tat am 4. September von einem Gutachter als schuldfähig eingestuft, so dass es keine Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung gab.
Die Staatsanwaltschaft hatte erklärt, dass einige Flüchtlinge «mit schlimmsten Gewalterfahrungen» und psychischen Beeinträchtigungen «schwerste Gewaltverbrechen» begehen, könne «eine ganze Reihe von Motiven» haben. «Es kann auch durch einen Wahn ausgelöst werden, der nicht selten auch religiöse und sozio-kulturelle Facetten hat.» Zugleich werde immer geprüft, ob es sich um eine terroristische Tat handle. Bei dem verdächtigen Afghanen gab es demnach in der Vergangenheit mehrere Vorfälle mit Bezügen zum Islamismus, etwa «Bekehrungsversuche».
Der Mann soll die 58-jährige Landschaftsgärtnerin in einer Grünanlage in Berlin-Wilmersdorf angesprochen haben, weil er sich daran störte, dass sie als Frau arbeitete. Danach soll er ihr plötzlich mehrfach mit einem Messer in den Hals gestochen haben. Ein 66-jähriger Mann, der zu Hilfe eilte, wurde von dem Täter ebenfalls durch Stiche in den Hals schwer verletzt.
Der Afghane war Ende 2015 als Flüchtling über Bulgarien nach Deutschland gekommen. Sein Antrag auf Asyl wurde 2016 abgelehnt, er musste zurück nach Bulgarien, kehrte aber von dort nach Berlin zurück. Im Herbst 2017 erhielt er eine Aufenthaltsgenehmigung als Flüchtling.
© dpa-infocom, dpa:210910-99-167581/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Das könnte Sie auch interessieren ...

expand_less