Unterbeschäftigung geht in Sachsen-Anhalt zurück
6. September 2021
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6. September 2021
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Halle (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt sind rund 111.700 Menschen von der sogenannten Unterbeschäftigung betroffen.
Das waren Mitte August laut Arbeitsmarktstatistik etwa 13.000 Menschen oder 10,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. In der Unterbeschäftigung sind zusätzlich zu den rund 79.100 Arbeitslosen (August 2021) auch rund 32.600 Menschen erfasst, die aus unterschiedlichen Gründen aktuell nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches (SGB) gelten, wie ein Sprecher der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. «Das sind Menschen, die an einer Maßnahme der Arbeitsförderung teilnehmen oder kurzfristig erkrankt sind», sagte er.
Die Zahl der Unterbeschäftigung zeige zudem mehr noch als die reine Zahl der Arbeitslosen das Defizit an regulärer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt in einer Volkswirtschaft auf.
Trotz des leichten Anstiegs der Arbeitslosigkeit im August habe das Abflauen der Corona-Krise im Land zu weniger Unterbeschäftigung geführt. «Viele Unternehmen stellen wegen des steigenden und häufig auch demografisch bedingten Fachkräftebedarfs wieder ein», sagte er. «Wenn sich die konjunkturelle Erholung fortsetzt, ist mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit und auch einem leichten Rückgang der Unterbeschäftigung im Land zu rechnen», sagte der Sprecher. «Tendenziell wird sich dann auch innerhalb der Unterbeschäftigung eine leichte strukturelle Verschiebung ergeben.»
So werde der Anteil der Arbeitslosen weiter sinken. Gleichzeitig werde sich der Anteil der Teilnehmer an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme wieder leicht erhöhen, da nach den Einschränkungen während der Pandemie und mehr Entlassungen künftig auch wieder mehr Menschen für den Arbeitsmarkt aktiviert und weitergebildet werden müssen.
Zudem reduziere die demografische Entwicklung die Zahl der Arbeitslosen, die den Großteil der Menschen in Unterbeschäftigung ausmache. Hintergrund ist, dass angesichts der Bevölkerungsentwicklung in Sachsen-Anhalt mehr Menschen auch aus der Arbeitslosigkeit heraus in den Ruhestand gehen, dafür aber weniger Nachwuchs für den Arbeitsmarkt zur Verfügung steht.
Im Verlauf der Corona-Pandemie sei die Unterbeschäftigung zunächst angestiegen. Grund dafür waren Entlassungen, der Abbruch oder die Verschiebung von arbeitspolitischen Maßnahmen wegen des Lockdowns zur Eindämmung des Infektionsgeschehens, wie der Sprecher erklärte. Die höchste Zahl an Betroffenen in der Unterbeschäftigung gab es den Angaben zufolge im Juli 2020 mit rund 125.160 im Land. Zum Vergleich: Im Juli 2019 und damit vor der Pandemie waren 119.130 Menschen in der Unterbeschäftigung registriert.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH