Boxerschlag führte zum Tod

3. September 2021 ©
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Bonn (dpa/lnw) - Im Prozess um einen tödlichen Faustschlag gegen einen Gast in einem türkischen Kulturverein ist ein ehemaliger Amateurboxer freigesprochen worden.
Es sei nicht ausgeschlossen, dass der Angeklagte angegriffen worden sei und in Notwehr gehandelt habe, hieß es im Urteil des Bonner Landgerichts am Freitag. Auch sei sein Schlag nicht unverhältnismäßig hart gewesen. Der 61-Jährige war wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt worden.
Das Opfer sei an dem Abend im Juli 2020 alkoholisiert und aggressiv in dem Café in Bonn erschienen, stellte das Gericht fest. Als der Mann trotz mehrfacher Aufforderungen durch den Wirt nicht aufstand, mischte sich demnach der Angeklagte verbal ein. Daraufhin sei der Geschädigte auf den Boxamateur losgegangen, der sich mit einen Faustschlag gegen den Kiefer gewehrt habe.
Der 47-Jährige stürzte und schlug mit dem Hinterkopf auf dem Beton auf. Zwei Tage nach dem Vorfall starb er - trotz eines neurochirurgischen Eingriffs. Der syrische Angeklagte hatte den Schlag im Prozess grundsätzlich eingeräumt.
«Auch wenn Sie strafrechtlich keine Schuld trifft», hieß es in der Urteilsbegründung, «tragen Sie an einer ungeheuren Verantwortung. Durch Ihre Hand ist ein Mensch gestorben.»
© dpa-infocom, dpa:210903-99-83669/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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