Bahnverkehr erheblich beeinträchtigt

2. September 2021 ©
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Der Arbeitskampf war nach GDL-Angaben wie geplant am frühen Donnerstag angelaufen - trotz eines neuen Angebots aus der Bahn-Zentrale.
Das Unternehmen schaltete am Donnerstag das Arbeitsgericht Frankfurt ein, um die Rechtmäßigkeit des GDL-Streiks prüfen zu lassen. Noch am Donnerstagabend solle es eine Entscheidung geben, teilte das Gericht mit. Der erneute Arbeitskampf im Personenverkehr soll fünf Tage bis Dienstagnacht dauern. Im Güterverkehr wird bereits seit Mittwoch gestreikt.
Nach Bahn-Angaben soll während des Streiks noch jeder vierte Fernverkehrszug fahren. Im Regional- und S-Bahnverkehr sollen rund 40 Prozent des üblichen Angebots bereitstehen.
Offenbar hatten sich viele Pendler im Nordwesten vorab über den Arbeitskampf informiert und waren auf andere Verkehrsmittel ausgewichen. Am Hauptbahnhof Hannover war die Situation am Donnerstag weitgehend entspannt - an den Schaltern bildeten sich etwa am Morgen keine längeren Schlangen als gewöhnlich.
Auch an den nächsten Streiktagen ist mit Einschränkungen zu rechnen: Im Regionalverkehr im Nordwesten etwa verkehrt der RE1 nach Bahn-Angaben zwischen Bremen und Oldenburg voraussichtlich im Zweistundentakt, genau wie der RE9 zwischen Bremen Hauptbahnhof und Osnabrück.
Auch Fahrgäste der S-Bahn müssen sich auf Ausfälle und Verspätungen einstellen. Die S5 zum Flughafen Hannover verkehrt etwa nur im Stundentakt zwischen Hannover Flughafen und Hameln/Bad Pyrmont; zwischen Hameln und Paderborn nur im Dreistundentakt. Die Linien der S4 (Bennemühlen - Hannover - Hildesheim Hbf) fallen voraussichtlich aus. Alternativ dienen auf der Strecke zwischen den Hauptbahnhöfen Hannover und Hildesheim die Züge des erixx.
Den dritten Bahnstreik in Folge bezeichnete der Fahrgastverband Pro Bahn Südniedersachsen als «bitte Pille für die Fahrgäste». Eine Arbeitsniederlegung in dieser Form sei unnötig, weil die Verhandlungsoptionen nicht ausgeschöpft seien. Der Verband wies zudem darauf hin, dass die Fahrgastrechte auch im Streik Gültigkeit haben. Dazu gehöre eine Entschädigung bei Verspätung in der Ankunft von mehr als 60 Minuten, die seit kurzem online beantragt werden könne.
Die Lokführergewerkschaft kämpft um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder. Mit dem auf mehr als fünf Tage angesetzten Streik in der laufenden Tarifrunde bei der Bahn will die GDL ihren Forderungen nach insgesamt 3,2 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 28 Monaten sowie einer Corona-Prämie von 600 Euro mehr Nachdruck verleihen. Die Deutsche Bahn hatte ursprünglich eine deutlich längere Laufzeit von rund 40 Monaten angestrebt. Mit dem neuen Angebot hat sie nun 36 Monate in Aussicht gestellt sowie eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro.
© dpa-infocom, dpa:210902-99-60072/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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